Die Stilikone

Frida Kahlo

Typische Stilelemente: bunte Farben, bestickte Blusen, üppige Accessoires. Alle Illustrationen: ©Camilla Perkins/PRESTEL Verlag

Autorin: Cordelia Albert
Bevor es um das Buch geht, oute ich mich direkt einmal: Auf meiner Kaffeetasse ist sie, auf meinen Socken auch und neulich habe ich Teller mit ihrem Bild geschenkt bekommen. Die Rede ist von Frida Kahlo, der unvergleichlichen mexikanischen Malerin, deren Bilder faszinieren, deren tragisches Leben bewegt und deren unglaubliche Farbfreude sich immer wieder auf die Menschen überträgt.

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Mit meiner Begeisterung bin ich nicht alleine. Frida Kahlo ist Kult und so präsent wie nie. Sie und ihre Bilder begegnen uns überall, ob auf Shirts, Schirmen oder Ohrringen, und sogar von Handyhüllen gibt es jede Menge. Ihr unverkennbarer Modestil inspiriert seit Jahren die Fashion und zeigt einmal mehr, wie eng die Verbindung von Kunst und Mode sein kann, ob bei Farben, Stoffen, Stilen, Themen oder gar ganzen Künstlerpersönlichkeiten.

Dieser Verbindung folgt auch das Buch von Charlie Collins. Collins ist Gründerin der Beratungsfirma Creative Wardrobe, die Frauen dabei hilft, ihren eigenen Stil zu finden und ihre Garderobe fröhlicher und funktioneller zu gestalten. Seit über zehn Jahren arbeitet sie für Marken, die sich für Nachhaltigkeit in der Mode einsetzen, sie ist Modebotschafterin für die Organisation Malaika Charity und schon ihr ganzes Leben Fan von Frida Kahlo. Das merkt man ihrem Buch an. Liebevoll und detailreich beschreibt sie in „Frida: eine Stilikone“ das Universum der Künstlerin. „Frida inspirierte nicht nur Couturiers wie Jean Paul Gaultier und Christian Lacroix zu Modekollektionen, sondern entfachte auch eine globale Fridamania mit leuchtend bunten Blumenkronen und aufgemalten Monobrauen“, heißt es in der Einleitung.

Dem folgt eine kenntnisreiche Beschreibung des Lebens der Malerin, ergänzt mit lebendigen und farbenfrohen Illustrationen, die den Esprit der mexikanischen Künstlerin aufleben lassen.

Anhand der einzelnen Abschnitte skizziert die Autorin Frida Kahlos Werdegang als Frau und Künstlerin und zeigt die dazugehörige modische Entwicklung nebst typischen Stilelementen. So kühn und entschlossen, wie sie lebte, so kleidete sie sich“, stellt Charlie Collins fest. Frida Kahlo war sich dabei durchaus ihrer Außenwirkung bewusst und schuf einen unverwechselbaren Kleidungsstil: Von landestypischen Kleidungsstücken wie bestickten Blusen und traditionellen Tehuana-Kleidern bis hin zu indigenen Kostbarkeiten und selbst gefertigtem Schmuck reicht die Palette, europäischer Stil wurde mit expressivem Modeschmuck kombiniert, vieles selbst gefertigt.

Kräftige Konturen

 

Dass die Autorin bei ihrer Recherche auf so detaillierte Informationen zurückgreifen kann, ist einem glücklichen Umstand geschuldet: Aufgrund verschiedener Testamente blieben die privaten Räumlichkeiten der Künstlerin nach ihrem Tod 1954 lange verschlossen und damit erhalten. Erst 50 Jahre später öffneten Restauratoren diese Wohnbereiche und entdeckten unzählige „Schätze“ – von Kunstwerken über Briefe und Fotos bis hin zur erhaltenen Garderobe –, deren Sichtung rund vier Jahre dauerte und den Mythos der Künstlerin als Modeikone weckte und bis heute am Leben hält.

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Charlie Collins greift auch auf diese Funde zurück und analysiert den Stil, stellt einzelne Stücke ausführlich vor, ergänzt mit Farbcodes und zeigt die Verbindung zu Fridas Kunst.

Unter dem Titel „Unsterbliche Influencerin“ folgen dann noch ein Kapitel über den Einfluss auf die heutige Fashion und Designer wie Alexander McQueen, Jean Paul Gaultier oder DOLCE&GABBANA und am Schluss Fridas eigene Aussagen zum Thema – ihr Modemanifest sozusagen.

Dieses Buch ist eine modische Biografie, nach der man noch mehr Fan dieser faszinierenden Frau und Künstlerin ist.

Charlie Collins: Frida: eine Stilikone. Der unvergleichliche Stil von Frida Kahlo. PRESTEL Verlag, 1. Auflage 2023, Hardcover, 176 Seiten mit 65 Farbabbildungen. 20,00 Euro.

ISBN: 978-3-7913-8987-5      

www.prestel.de