
Zahlen
Der BTE hat eine Pressemitteilung der EU-Umweltagentur vom 26. März kritisiert. Diese hatte erklärt, der Textil- und Modekonsum in Europa sei 2022 auf ein Rekordniveau gestiegen. Konkret ging es um einen durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 19 Kilogramm Bekleidung, Schuhen und Heimtextilien. Für Deutschland sei diese Aussage jedoch nicht zutreffend, erklärt der Handelsverband Textil (BTE). Laut eigenen Angaben sei die Inlandsverfügbarkeit von Bekleidung und Schuhen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um über 20 Prozent zurückgegangen. Auch 2024 lägen die vorläufigen Zahlen unter dem Niveau von 2022. „2022 ist keine geeignete Basis für ein weiteres Bashing der Modebranche – egal, ob man Stückzahlen oder Gewicht betrachtet“, sagt BTE-Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels. Das Jahr sei von Nachholeffekten nach der Corona-Pandemie geprägt gewesen. Events, Feiern und Messen hätten zu einem erhöhten Bedarf an neuer Kleidung geführt.
Auch bei der Textilentsorgung sei 2022 ein Ausreißer gewesen. Infolge der hohen Sterbefallzahlen nach der Pandemie sei es vermehrt zu Haushaltsauflösungen gekommen. „In anderen EU-Ländern ist ein ähnlicher Effekt zu vermuten“, meint Pangels. Die Branche stelle sich bereits ihrer ökologischen Verantwortung. Als Beispiel nennt Pangels die erweiterte Herstellerverantwortung (EPR), zu der die AG TSL von BTE, AVE und HDE kürzlich ein Konzeptpapier vorgelegt hat.