BTE warnt vor Mindestlohn von 15 Euro

Mark Rauschen ©BTE

Bezahlung

Der BTE Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels spricht sich gegen eine politisch vorgegebene Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro im Jahr 2026 aus. Der Verband unterstützt damit die Position des Handelsverbands Deutschland (HDE) sowie weiterer Wirtschaftsverbände. „Viele mittelständische Fachgeschäfte würde eine weitere Steigerung auf 15 Euro und die damit notwendigen Anpassungen in höheren Gehaltsstufen in die roten Zahlen treiben“, sagt BTE-Präsident Mark Rauschen. Die Löhne seien seit Anfang 2022 bereits um über 30 Prozent gestiegen, die Betriebskosten insgesamt um rund 20 Prozent – bei stagnierenden Umsätzen im stationären Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel.

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Laut BTE könnten viele Unternehmen die höheren Personalkosten nicht auffangen. Preissteigerungen seien im wettbewerbsintensiven Markt kaum durchsetzbar. Im ungünstigsten Fall landen sie dann bei asiatischen Billigplattformen mit oft minderwertiger und zum Teil rechtlich nicht verkaufsfähiger Ware. So gehen Arbeitsplätze und Steuereinnahmen in Deutschland verloren!, sagt Rauschen. Eine aktuelle BTE-Umfrage zeigt, dass 2024 rund 50 Prozent der befragten Händler defizitär arbeiteten (inkl. kalkulatorischer Kosten), bei einem Viertel lag der Verlust über fünf Prozent des Umsatzes. Der Verband befürchtet eine Insolvenzwelle im Mode- und Schuhhandel, wenn die Gehälter überdurchschnittlich steigen. Dabei seien gerade mittelständische Fachgeschäfte auf gute Mitarbeiter angewiesen. „Wir zahlen gerne gute und leistungsgerechte Gehälter, einen politisch festgelegten Mindestlohn lehnen wir aber grundsätzlich ab“, sagt Rauschen.