
Onlinehandel
Laut einer aktuellen Studie des E-Commerce Verbandes bevh gewinnt Re-Commerce im deutschen Onlinehandel weiter an Bedeutung. Der Zweitmarkt mit gebrauchten, aufbereiteten oder Vintage-Produkten wächst kräftig – 2024 lag der Umsatz in Deutschland bei 9,9 Milliarden Euro, ein Plus von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf europäischer Ebene wird für 2025 ein Volumen von 120 Milliarden Euro erwartet. Der Onlinehandel fungiere dabei als Katalysator für die Kreislaufwirtschaft, heißt es dazu. „E-Commerce ist ein zentraler Hebel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft“, sagt Daniela Bleimaier vom bevh. Re-Commerce ermögliche preisbewusstes und nachhaltiges Konsumverhalten, schaffe Kundenbindung und fördere lokale Beschaffung.
Laut Studie kauften 55 Prozent der Konsumenten im vergangenen Jahr gebrauchte Artikel online. Neben ökologischen Motiven (71,5 Prozent) spielten vor allem günstige Preise und ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis eine Rolle. Gebrauchtkäufe sparen laut Studie bis zu 80 Prozent CO₂ gegenüber Neuware – insbesondere bei Kleidung und Elektronik. Gleichzeitig beklagt der bevh fehlende politische Förderung und rechtliche Hürden, etwa bei Gewährleistung oder Steuerfragen. Bleimaier fordert unter anderem Gütesiegel, digitale Produktpässe und reduzierte Mehrwertsteuer auf aufbereitete Produkte.