
Eingetrübt
Laut der aktuellen Ausbildungsumfrage 2025 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) geraten Ausbildungsbetriebe zunehmend unter Druck. Die Rezession und der Mangel an geeigneten Bewerbern erschweren die Ausbildungssituation deutlich. Über ein Viertel der Unternehmen will das Angebot in diesem Jahr reduzieren, bei Betrieben in wirtschaftlicher Schieflage sind es vier von zehn. „Die Unternehmen kämpfen mit der wirtschaftlichen Lage und fehlender Planungssicherheit“, sagt DIHK-Vize Dr. Achim Dercks. „Gleichzeitig braucht die Wirtschaft gut ausgebildetes Personal für den nächsten Aufschwung.“ Rund zwei Drittel der Betriebe übernehmen ihre Azubis.
Zentrales Problem bleibt die Bewerberlage: Drei von vier Betrieben mit Besetzungsschwierigkeiten fanden 2024 keine geeigneten Kandidaten – besonders kleine und mittlere Unternehmen erhalten teils gar keine Bewerbungen. Kritik gibt es auch an mangelnden Grundkompetenzen: Lesen, Rechnen, Zuverlässigkeit und Einsatzwille seien vielfach nicht gegeben. Dr. Dercks fordert „verbindliche Bildungsstandards, praxisnahe Berufsschulen und bessere technische Ausstattung“. Auch mehr Unterstützung bei der Ausbildung Geflüchteter und Zuwanderer sei notwendig – etwa durch mehr Berufssprachkurse, Wohnraum und schnellere Verfahren. „Die Wirtschaft ist ausbildungsbereit“, sagt Dr. Dercks. „Aber sie braucht bessere Bedingungen, um junge Menschen qualifizieren zu können.“ Die Umfrage basiert auf Rückmeldungen von 15.000 Betrieben.