
Autor: Andreas GrüterFür die Mai-Ausgabe unserer „Auf ein Kaltgetränk mit …“-Rubrik haben wir uns mit Christian Filusch, Gründer und Inhaber von ZUITABLE, getroffen. Im Gespräch ging es um Zitronentartes, Synthesizer, Rock ’n’ Roll und Nirvana. Viel Spaß beim Lesen.
FASHION TODAY: Herzlich willkommen zur gepflegten Trinksoirée. Womit kann ich Ihnen eine Freude bereiten?
Christian Filusch: „Da entscheide ich mich für einen eiskalten Espresso Tonic – wach, bitter, spritzig.“
Was kommt dazu auf den Speisetisch?
„Ein Stück Zitronentarte mit knusprigem Boden. Süß, sauer, sonnig.“
Worauf trinken wir?
„Auf die guten Fragen im Leben – und dass wir nicht auf alle sofort Antworten brauchen.“
Stadtmensch oder Landmensch?
„Stadtmensch mit Land-Sehnsucht. Ich liebe das Tempo – solange ich auch entkommen kann.“
Meer oder Berge?
„Berge – weil man bei gutem Wetter sieht, wo man ist. Und manchmal braucht es genau das: klare Sicht und frische Luft.“
„Ich drück ein paar Knöpfe, dreh ein bisschen rum und plötzlich klingts wie Zukunft mit Bass.“
Auto oder Fahrrad?
„Fahrrad – Bewegung, Freiheit, keine Parkplatzsuche. Und man sieht mehr.“
Gitarre oder Synthesizer?
„Synthesizer – ich drück ein paar Knöpfe, dreh ein bisschen rum und plötzlich klingts wie Zukunft mit Bass.“
Was haben Sie zuletzt zum ersten Mal gemacht?
„Ich habe mich zum ersten Mal wirklich mit ChatGPT beschäftigt – und war überrascht, wie schnell aus Gedanken Strukturen wurden. Das Tool denkt nicht für einen, aber es denkt mit. Und ja, ein Teil von mir ärgert sich, dass ich es nicht schon früher entdeckt habe.“
Haben Sie Rituale?
„Morgens einen Espresso in Stille. Danach kann der Tag toben.“
Gibt es eine Ära, in die Sie stilistisch lieber gehören würden?
„Definitiv die Zeit des Rock ’n’ Roll – neu, wild, ein bisschen verrucht. Da war Haltung wichtiger als Etikette.“
Welches Kleidungsstück retten Sie aus einer brennenden Wohnung?
„Wahrscheinlich keins – Kleidung ist vergänglich. Ich würde lieber etwas mitnehmen, das Geschichte hat.“
Was ist Ihre peinlichste Style-Sünde – und bereuen Sie sie?
„Weiße Socken in Sandalen – als Kind. Rückblickend ein modischer Unfall mit Ansage. Aber immerhin bequem!“
Wer ist Ihre Stil-Ikone – und warum?
„Paul Smith – weil er Farben so kombiniert, wie andere Instrumente spielen. Immer besonders, nie laut, aber nie langweilig.“
Was darf in Ihrem Kühlschrank nie fehlen?
„Zitronen auf jeden Fall. Und Bier – vielleicht. Je nach Woche.“
Welcher Song beschreibt Ihr Leben gerade am besten?
„,Come As You Are‘ von Nirvana – weil es genau darum geht: nicht perfekt zu sein, sondern authentisch. Und weil ein bisschen Grunge im Alltag manchmal ganz gesund ist.“
Wenn ich noch einmal 18 wäre, würde ich …
„… mich selbst ernster nehmen – aber das Leben weniger.“
Als Rentner werde ich …
„… irgendwo im Süden Obst, Gemüse oder Wein anbauen – und ganz viel Rad fahren. Morgens aufs Feld, abends ein Glas unter Olivenbäumen.“
Ich habe drei Wünsche frei und wähle …
„Gesundheit, Humor und dass sich Türen öffnen, wenn man klopft.“
In wessen Haut würden Sie gerne für einen Tag schlüpfen?
„Ehrlich gesagt: Ich bin gerade ganz gern in meiner eigenen Haut unterwegs. Sitzt gut, hat ein paar Gebrauchsspuren – aber genau die machens gemütlich.“
Wenn mir die Decke auf den Kopf fällt …
„… widme ich mich handwerklichen Reparaturen – irgendwas schrauben, kleben oder neu justieren. Hauptsache, die Hände machen was und der Kopf wird ruhig.“
Was würde Ihr 15-jähriges Ich wohl heute über Sie sagen?
„,Nicht schlecht. Aber warum bist du kein Pilot geworden?‘“