BTE lobt Frankreichs Anti-Shein-Gesetz

Mark Rauschen ©BTE

Blaupause

Mit einem neuen Gesetz will Frankreich dem massenhaften Import von Billigmode aus Asien entgegentreten. Am 10. Juni hat der französische Senat einem Gesetzentwurf zugestimmt, der auf Unternehmen wie Shein und Temu zielt. Geplant sind Sanktionen bei umweltschädlichem Verhalten, Werbeverboten, Auflagen für Plattformen und Strafen für Influencer, die entsprechende Produkte bewerben. Zudem ist eine Steuer von zwei bis vier Euro pro Paket aus Nicht-EU-Staaten vorgesehen. Der Entwurf wird von der französischen Regierung unterstützt. Eine endgültige Einigung im Vermittlungsausschuss wird im Herbst erwartet. Ziel ist der Schutz der Umwelt und des nationalen Handels.

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Auch in Deutschland mehren sich die Rufe nach vergleichbaren Maßnahmen. Der Handelsverband BTE sieht im französischen Regelwerk eine mögliche Blaupause für Deutschland und die EU. „Die Politik muss jetzt handeln und sich für faire Wettbewerbsbedingungen in Europa einsetzen“, fordert BTE-Präsident Mark Rauschen. Denkbar seien etwa die Abschaffung der Zollfreigrenze, eine Bearbeitungsgebühr sowie eine Pflicht zur Anmeldung aller Pakete im EU-Import-One-Stop-Shop. Der Handelsverband kritisiert, dass europäische Händler zunehmend reguliert würden, während asiatische Anbieter durch Regelverstöße Vorteile erzielen. Ohne Gegenmaßnahmen drohten weiteren Modehändlern in Deutschland das Aus.