Von Flora zum Faden

Auf ein Kaltgetränk mit …

„WhatsApp-Gruppen würde ich abschaffen und eine Gebühr für jede SMS wieder einführen.“ Susanne Wirz ©privat

Autor: Andreas Grüter
Herzlich willkommen zur Auf ein Kaltgetränk mit …“-Golden-October-Edition. Bei kühlem, aber freundlichem Wetter saßen wir mit Susanne Wirz, der Inhaberin von PELLENS & LOICK, am Tresen, um über WhatsApp-Gruppen, alte weiße Männer und Social Media zu sprechen. Was dabei herauskam? Lesen Sie selbst.

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FASHION TODAY: Kommen wir zunächst zur Frage des Tages. Welches Kaltgetränk hätten’s denn gern?
Susanne Wirz: „Der Schwabe trinkt ja gerne ein Viertele. Und weil der Herbst einzieht, da darf es gerne rot sein.“

Worauf trinken wir?
„Darauf, auch mal fünfe gerade sein zu lassen.“

Du bist quasi in den Modebetrieb hineingeboren worden. War „irgendwas ohne Fashion“ für den Teenager Susanne Wirz denkbar?
„Während meiner Zeit auf dem Gymnasium wollte ich ein Praktikum als Floristin machen. Mein Klassenlehrer sagte damals: ,Dafür brauchsch aber koi Abitur.‘ Schade, vielleicht hätte ich bloomon gegründet.“

Deine Cools & Fools des Branchenlebens?
„Fools waren definitiv die alten weißen Männer, die mir – als damals sehr jungen Frau –erzählen wollten, wie man alles richtig macht. Cool war die Gründung von tom & hawk in 2011, einem sehr progressiven Stricklabel, das wir vor allem nach Japan verkauft haben.“

Du lebst in Aalen. Traumstadt oder notwendiges Übel?
„Man lernt die Stadt irgendwann zu schätzen und ich habe genug von der Welt gesehen, um jetzt die Vorteile zu genießen.“

Drei Dinge, die dein Leben verändert haben.
„Nichts ist so life-changing, wie ein Kind zu haben. Daher fallen mir die anderen nicht einmal mehr ein.“

Zelt, Camper oder Sterne-Hotel – wie erholst du dich im Urlaub?
„Ich schwöre inzwischen auf ‚Glamping‘. Da muss man nachts nicht zum Pipimachen raus.“

Meer oder Berge?
„Meer im Sommer, Berge im Winter.“

Frühjahr oder Herbst?
„Herbst, aber bitte als goldener Oktober.“

Auto oder Fahrrad?
„Fahrrad.“

Stadt oder Dorf?
„Stadt.“

Buch oder E-Reader?
„Definitiv Buch.“

Fernseher oder Radio?
„Konsumiere ich beides nicht.“

Woran erkennst du, dass etwas „gut“ ist?
„Am Bauchgefühl.“

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„Ich bin zu faul für Social Media.“

Welches Geräusch erinnert dich sofort an Kindheit?
„Das Rascheln von Herbstlaub beim Kastaniensammeln.“

Wie viel Ehrgeiz ist gesund?
„Leben und leben lassen.“

Welche Entwicklung macht dir Hoffnung?
„Dass Trump und Putin immer älter werden.“

Wie definierst du Glück?
„Sich an Kleinigkeiten erfreuen zu können.“

Wenn dein Leben ein Podcast wäre – wie würde er heißen?
„Frau Wirz putzt der Welt die Nase.“

Wann hast du dich das letzte Mal selbst überrascht?
„Als ich mir heute Morgen das erste Mal eine E-Mail von ChatGPT formulieren ließ. Und es gut fand …“

Was würdest du abschaffen, wenn du es könntest – und was würdest du zurückbringen?
„WhatsApp-Gruppen würde ich abschaffen und eine Gebühr für jede SMS wieder einführen.“

Welche Marotte würdest du niemals aufgeben?
„Morgens den ersten Kaffee im Bett trinken.“

Wenn ich noch einmal 18 wäre, würde ich …
„… mir nach der Schule erst einmal eine lange Auszeit nehmen.“

Als Rentnerin werde ich …
„… hoffentlich noch immer viele sinnvolle Aufgaben haben.“

Analoges oder digitales Leben? Wie hältst du es mit Social Media?
„Ich bin zu faul für Social Media.“

Dein Soundtrack für den Alltag?
„Future Islands.“

Du tust einer Fee einen Gefallen und hast dafür drei Wünsche frei …
„Bitte erfinde die Maschine, die jeden Tag die Spülmaschine ausräumt, die Wäsche zusammenfaltet und meine Koffer nach Reisen wieder ausräumt.“

Was würde dein 16-jähriges wohl über dein heutiges Ich denken?
„Wie spießig!!!“