
Autor: Markus OessFAST RETAILING, der Mutterkonzern von UNIQLO, hat für das Geschäftsjahr 2025 das vierte Rekordergebnis in Folge erzielt. Der Umsatz stieg um 9,6 Prozent auf 3,4 Billionen Yen (rund 21 Milliarden Euro), der Betriebsgewinn um 13,6 Prozent auf 551,1 Milliarden Yen. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um 16,8 Prozent auf 650,5 Milliarden Yen, der Konzerngewinn um 16,4 Prozent auf 433 Milliarden Yen.
UNIQLO Japan überschritt erstmals die Umsatzmarke von 1 Billion Yen und erzielte 1,026 Billionen Yen, ein Plus von 10,1 Prozent. Der Betriebsgewinn stieg um 17,5 Prozent auf 181,3 Milliarden Yen. Die vergleichbaren Umsätze legten um 8,1 Prozent zu. Laut dem Unternehmen trugen insbesondere gezielte Sortimente, die auf Wettertrends und modische Silhouetten abgestimmt waren, zur Stabilität bei.
UNIQLO International erreichte mit einem Umsatz von 1,91 Billionen Yen (plus 11,6 Prozent) und einem Betriebsgewinn von 305,3 Milliarden Yen (plus 10,6 Prozent) ebenfalls Rekordwerte. Während das Geschäft in China um 4 Prozent auf 650,2 Milliarden Yen zurückging, verzeichneten Nordamerika (plus 24,5 Prozent Umsatz, plus 35,1 Prozent Gewinn) und Europa (plus 33,6 Prozent Umsatz, plus 23,7 Prozent Gewinn) deutliche Zuwächse. Hierzulande betreibt UNIQLO zehn Filialen. Zudem wurden für dieses Jahr noch Neueröffnungen in Frankfurt und München angekündigt. Auch Südostasien, Indien und Australien legten um 14,6 Prozent zu.
Trotz zusätzlicher US-Zölle konnte UNIQLO USA die Marge durch Preisanpassungen, geringere Rabatte und Kostendisziplin steigern. Vorstandschef Tadashi Yanai sagt: „Wir sind zuversichtlich, dass wir das Konzept von Kleidung weltweit neu definieren können und LifeWear als neuen Standard etablieren. Unser Ziel ist es, das Leben der Menschen durch einfache, funktionale Mode zu verbessern.“
Die Marke GU erhöhte den Umsatz leicht um 3,6 Prozent auf 330,7 Milliarden Yen, der Gewinn sank jedoch um 12,6 Prozent auf 28,3 Milliarden Yen. Gründe waren gestiegene Personalkosten infolge von Lohnerhöhungen und höhere Aufwendungen für die Eröffnung des neuen Flagship-Stores in den USA.
Global Brands verliert
Im Bereich Global Brands – zu dem Labels wie Theory, PLST und COMPTOIR DES COTONNIERS gehören – sank der Umsatz um 5,3 Prozent auf 131,5 Milliarden Yen, während der Betriebsgewinn auf 2,6 Milliarden Yen stieg (Vorjahr: 0,1 Milliarde Yen). Die Restrukturierung von COMPTOIR DES COTONNIERS führte zu Sondereffekten in Höhe von 3,9 Milliarden Yen. Während Theory in China Umsatzverluste verzeichnete, konnte PLST dank starker Nachfrage nach weit geschnittenen Hosen und transparenten Pullovern deutlich wachsen.
Das Unternehmen hebt seine Dividende auf 500 Yen pro Aktie an (Vorjahr: 400 Yen). Für das laufende Geschäftsjahr 2026 erwartet FAST RETAILING einen Umsatz von 3,75 Billionen Yen (plus 10,3 Prozent) und einen Betriebsgewinn von 610 Milliarden Yen (plus 10,7 Prozent). Der Konzerngewinn soll leicht auf 435 Milliarden Yen steigen.
UNIQLO Japan soll dabei ein stabiles Ergebnis halten. Höhere Beschaffungskosten durch den schwachen Yen sowie steigende Personal- und Logistikkosten sollen durch Effizienzsteigerungen, optimierte Preise und geringere Rabatte ausgeglichen werden. Ziel ist eine operative Marge von mindestens 15 Prozent.
UNIQLO International plant weiteres Wachstum in allen Märkten, einschließlich China, Nordamerika und Europa. Für die USA strebt FAST RETAILING eine Gewinnmarge von etwa 15 Prozent an. Das Segment GU soll ebenfalls Umsatz- und Gewinnsteigerungen erzielen, während Global Brands eine „deutliche Profitverbesserung“ erwartet.
Für das Geschäftsjahr 2026 kündigt das Unternehmen an, die Zahl seiner Filialen weltweit auf 3.594 zu erhöhen – darunter 1.765 UNIQLO-International-Stores, 794 Filialen in Japan, 489 GU-Stores und 546 Läden im Bereich Global Brands.
Langfristig verfolgt FAST RETAILING das Ziel, „die weltweit führende Marke für alltägliche Kleidung zu werden.“ Dabei setzt der Konzern auf Managemententwicklung, nachhaltige Geschäftsmodelle und den Ausbau des LifeWear-Konzepts – Kleidung, die einfach, funktional und langlebig sein soll. Zudem soll die Produktion stärker auf Sicherheit, faire Arbeitsbedingungen und Kreislauffähigkeit ausgerichtet werden. Das Unternehmen kündigte an, Kleidung künftig verstärkt reparierbar, recycelbar und wiederverwendbar zu gestalten. FAST RETAILING will damit den Anspruch unterstreichen, wirtschaftlichen Erfolg und ökologische Verantwortung zu verbinden.
Mit dem vierten Rekordjahr in Folge zählt der Konzern zu den profitabelsten Modeunternehmen weltweit. UNIQLO bleibt der wichtigste Wachstumstreiber – getragen von internationaler Expansion und einer klaren Positionierung zwischen Funktionalität und erschwinglicher Qualität. „Wir wollen Menschen auf der ganzen Welt durch Kleidung ein besseres Leben ermöglichen und gleichzeitig ein neues Bewusstsein für nachhaltigen Konsum schaffen“, fasst Tadashi Yanai die Strategie des Konzerns zusammen.