GermanFashion: „Schwieriges Jahr 2018“

Gerd Oliver Seidensticker ©GermanFashion

21.03.2019

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Immerhin legen in Summe die Exporte spürbar zu

Nach einem schwierigen Jahr 2018 zeigen die Gesamtumsätze der deutschen Modeindustrie ein Minus von 4,4 Prozent. Während Deutschland für viele Unternehmen zu einem stark umkämpften Markt geworden ist, liegt der Erfolg der Hersteller im Export, wo sich ein erfreuliches Plus von rund 9 Prozent zeigt“, sagt Gerd Oliver Seidensticker, Präsident des deutschen Modeverbandes GermanFashion, bei der Vorlage der Branchenbilanz. Das Segment der „sonstigen Oberbekleidung“ musste bei den deutschen Unternehmen mit einem Minus von 5,4 Prozent zurechtkommen. Die Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen. Die Zahl der Beschäftigten sinkt um rund 4 % und die Anzahl der Betriebsstätten verringert sich gar um knapp 7 Prozent. Gewinner der Branche sind wie im letzten Jahr die Unternehmen der Arbeits- und Berufsbekleidung mit einem Umsatzplus von 4 Prozent. Alles in allem erwirtschaftete die deutsche Bekleidungsindustrie einen geschätzten Umsatz von rund 11 Mrd. Euro. Seidensticker bleibt pessimistisch: „Die Branche ist angesichts der schlechten Umsätze in 2018 nicht gerade in Euphorie. Wir gehen zwar davon aus, dass sich der Minus-Trend im Umsatz in 2019 verlangsamt, ein Wachstum erwarten wir jedoch nicht.“

Die wichtigsten zehn Exportländern der Branche: Schweiz, Österreich, Polen, Frankreich, Niederlande, Vereinigtes Königreich, Italien, Belgien, Spanien und Tschechien. UK hat nominal von allen Exportländern am stärksten verloren. Das Geschäft mit der Insel ging um 8 Prozent zurück. Gleichwohl steht bei den Ausfuhren ein Umsatzplus von insgesamt 9 in der Jahresbilanz. Dies habe die Branche den guten Entwicklungen in Polen, Tschechien und Russland zu verdanken.

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Mit einem riesigen Produktionsvolumen bleibt China unangefochten an der Spitze der wichtigsten Importländer. „Das Umsatzminus von 4 Prozent in China ist damit zu erklären, dass die Chinesen ihre Produktion in Länder wie Kambodscha, Myanmar und Vietnam auslagern, um dort mit ihrem hohen Produktions-Know-how kostengünstiger beschaffen zu können“, sagt Thomas Lange, Hauptgeschäftsführer von GermanFashion. Bangladesch legt als zweitstärkstes Produktionsland weiter um knapp 10 Prozent zu. Eine Verlagerung der Beschaffung in deutschlandnahe Standorte wie Osteuropa werde von den Mitgliedern des deutschen Modeverbandes zwar befürwortet, ist sei aber aufgrund von Arbeitskräftemangel schwer umsetzbar. Bulgarien zeigt einen Umsatzverlust von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und Tschechien von 12 Prozent.