Escape Clothing: Röther Gruppe erhält den Zuschlag

©TIMEZONE

Timezone und Orwell werden weitergeführt

In dem laufenden Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung des Jeans- und Denim-Spezialisten Escape Clothing GmbH ist eine Zukunftslösung erreicht worden, teilt das Unternehmen mit. Laut Sachwalter Axel W. Bierbach hat „die Röther Gruppe das wirtschaftlich beste und tragfähigste Angebot abgegeben“. Die zur Röther Gruppe gehörenden Ganemi GmbH, wird künftig unter „TIMEZONE GmbH“ firmieren. Sie hat eine Vereinbarung geschlossen, die die Übernahme wesentlicher Teile des Geschäftsbetriebs im Rahmen eines Asset-Deals mit wirtschaftlicher Wirkung zum 31. Juli 2019 vorsieht. „Der Erwerb der im Markt gut etablierten Marke Timezone ist Teil unserer Strategie, ein eigenes Markenportfolio aufzubauen, das außer in unseren Modeparks auch über den eigenen Großhandel vertrieben wird. Timezone mit dem Fokus auf Jeans und Chinos ergänzt das Markenportfolio der Röther Gruppe mit den Marken haily‘s, Zabaione, re.draft, SuZa und RAY hervorragend und macht unser Produkt- und Markenangebot noch attraktiver“, sagt Michael Röther, Gesellschafter der Röther Gruppe. Zuvor hatten schon der Gläubigerausschuss und der Sachwalter, Rechtsanwalt Axel W. Bierbach (Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen, München) dem Kaufangebot zugestimmt.

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Die Röther Gruppe zählt mit den Modepark Röther-Filialen an 44 Standorten in Deutschland und Österreich und einem Umsatz von rund 280 Mio. Euro zu den führenden Textilhändlern der Republik. Durch den Erwerb der Escape-Kernmarke Timezone stärke die Gruppe ihre Kompetenzen in den Segmenten Jeans und Chinos für Damen und Herren sowie bei Oberteilen. Geplant ist, die Flächenfähigkeit von Timezone auszubauen und die Marke schnell in den Modeparks auf einer deutlich größeren Fläche als bisher anzubieten. Auch die Marke Orwell soll weitergeführt werden. Nicht übernommen wird die Logistik, da Timezone in das bestehende Logistikkonzept der Röther Gruppe integriert werden soll. Die Zentral- und Back-office-Funktionen sollen über die Zentralverwaltung der Röther Gruppe im baden-württembergischen Michelfeld abgewickelt werden. Beim bisherigen Stammsitz von Timezone im oberbayerischen Brannenburg ist der Umzug an einen neuen Standort im Raum Rosenheim bis zum Jahresende 2019 vorgesehen. Insgesamt werden rund 70 Prozent der Belegschaft der Escape Clothing nach übernommen.

„Mit der Röther Gruppe haben wir einen strategischen und damit langfristig orientierten Partner gefunden, der eine feste Größe im deutschen Textileinzelhandel ist. Er eröffnet der Marke Timezone neue Umsatzpotenziale und sichert den größten Teil der Arbeitsplätze. Ich bin sicher, dass wir damit eine nachhaltige Zukunftslösung für Timezone gefunden haben“, sagt Christian Stoffler, Restrukturierungs-Geschäftsführer (CRO) von Escape Clothing und Geschäftsführer der GL Change-Management GmbH (Kanzlei Gerloff Liebler Rechtsanwälte, München). Wolfgang Mosebach, Geschäftsführer (CEO) der Escape Clothing GmbH ergänzt, „es ist in den vergangenen Monaten gelungen, das operative Geschäft von Timezone nicht nur zu sichern, sondern sogar strategisch auszubauen, etwa durch die Neu-Eröffnung eines Flagship Stores auf Sylt. In den ersten sechs Monaten 2019 lag der Umsatz über Vorjahr und im Plan. Dies zeigt, dass unsere Maßnahmen zur Kollektionsverbesserung greifen und die Marke Timezone von Kunden und Handel geschätzt wird.“

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Für die Gläubiger der Escape Clothing GmbH führt der Verkauf der Aktivitäten im laufenden Insolvenzverfahren aus heutiger Sicht zu einer Befriedigungsquote von mehr als 50 Prozent.

Dem Ganzen vorausgegangen war von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Mazars aufgesetzter Investorenprozess.