Solidarität im Kampf gegen Corona

Italien

Giorgio-Armani-Produktionsanlage in Trento. Alle Bilder: ©Giorgio Armani
Autorin: Angela Cavalca

Die italienischen Textil- und Modeunternehmen gegen die Corona-Pandemie

Schutzbekleidung statt Fashion

Italienische Modehäuser, Unternehmen, Verbände und Institutionen haben auf die dramatische Covid-19-Pandemie in Italien mit verschiedenen Initiativen reagiert. Besonders in den norditalienischen Regionen, wo das Coronavirus die Bevölkerung schwer getroffen hat, konnte man mit Spenden für Krankenhäuser und neue medizinische Einrichtungen sowie der temporären Produktionsumstellung für Materialien für den Personenschutz rechnen. Giorgio Armani gehört zu den Ersten, die mit einer Spende von insgesamt 2 Millionen Euro für Krankenhäuser der Städte Bergamo, Piacenza und des Versilia-Gebietes in der Toskana konkret beigetragen haben. Außerdem wurden verschiedene Betriebe der Armani-Gruppe für die Produktion von Arztbekleidung aktiviert. Besondere Spenden kamen von MONCLER und der Familie Zegna sowie PRADA, an deren Produktionsstandort in Perugia auch Masken herstellt werden. Andere Marken wie Les Copains und die Calzedonia-Gruppe haben für die Fertigung von Mundmasken und Kitteln die Produktion in einigen ihrer Anlagen aktiviert. HERNO hat eine seiner Produktionslinien umgestellt, um monatlich Masken und Kittel in Absprache mit der lokalen Präfektur an Ärzte und Personal piemontesischer Krankenhäuser zu spenden. Dank des Beitrags ihrer Mitglieder hat die Camera Nazionale della Moda Italiana mit 3 Millionen Euro ein großes Solidaritätsprojekt für Beatmungsgeräte und andere medizinische Materialien gefördert. Wichtige Unterstützung wird auch seitens Textilunternehmen wie Miroglio, RATTi, Carvico und JERSEY LOMELLINA geleistet.

Solidarität und Zusammenarbeit helfen viel in dieser Zeit der Not und die Branche fragt sich auch, welche Schritte nach dem Lockdown zukünftig unternommen werden können. Der italienische Verband der Modeindustrie hat inzwischen einen Plan zur schnellstmöglichen Wiederaufnahme der Produktions-, Logistik- und Vertriebsaktivitäten unter Einhaltung der bereits festgelegten Sicherheitsmaßnahmen vorgelegt, um die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Mode- und Accessoires-Branche so weit wie möglich zu reduzieren.