P&C West: Stationär verhaltener Neustart

©P&C Düsseldorf

Digitale Stütze

„Bei aller Freude über die vollständige Wiedereröffnung unserer Häuser in Deutschland bleibt die Tatsache bestehen, dass die Corona- Krise den Einzelhandel schwer getroffen hat und wir die Wirtschaftlichkeit unseres Unternehmens genau im Auge behalten müssen. Unsere Erfahrungen nach der ersten Woche mit den wiedereröffneten Häusern auf ganzer Fläche hat eine reduzierte Kundenfrequenz von rund der Hälfte gegenüber dem Vorjahreszeitraum gezeigt“, bilanziert Dr. Igor Matic, Mitglied der Unternehmensleitung von P&C Düsseldorf. „Die Konsumstimmung ist verhalten, viele Menschen bleiben weiterhin möglichst zuhause und die Freude am Stadtbummel ist unter den aktuellen Sicherheitsauflagen begrenzt. Was uns aber an diesem ersten Schritt zurück zur Normalität positiv stimmt, ist die Rückkehr unserer Mitarbeiter an ihre Arbeitsplätze. Alle sind motiviert und blicken wieder mit Zuversicht nach vorn.“

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Erste Häuser haben seit 4. Mai wieder auf der gesamten Verkaufsfläche geöffnet. Mit dem Standort Leipzig läuft alle Filialen wieder in Vollbetrieb. Mit Blick auf den Gesundheitsschutz und den entsprechenden Vorschriften gelten weiterhin Maskenpflicht, Abstandsregelungen und Zugangsbeschränkungen. Wie sich zeige, werde die Kundenbetreuung durch die eingeschränkte Mimik beim Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes spürbar erschwert. Auch helfende Handgriffe bei der Beratung und Anprobe, die vorher selbstverständlich gewesen seien, wie zum Beispiel das Hineinhelfen in einen Mantel oder das Schließen eines Reißverschlusses bei einem Kleid, seien zum Teil nicht möglich. Darüber hinaus kann der Service der Änderungsschneiderei zurzeit nur eingeschränkt angeboten werden.

In einem Pilotprojekt testet das Modeunternehmen in seinen Häusern in Düsseldorf, Neuss, Hilden und Berlin Schlossstraße überdies Abstandsmarkierungen mit QR-Codes vor und in den Häusern sowie in den Schaufenstern. Dies soll die Wartezeit verkürzen, in dem über die QR-Codes per Smartphone im Sortiment des jeweiligen Hauses gesurft werden kann. Ab Ende des Monats werden auch Alltagsmasken der Eigenmarke in den Verkaufshäusern und online zum Selbstkostenpreis von 4,99 Euro verkauft.

Während des Lockdowns waren die Verkaufshäuser international nahezu flächendeckend geschlossen. Entsprechend habe sich der Umsatz hat zu fast 100 Prozent auf den Onlinehandel verschoben. Krisenbedingt war die Konsumlaune dennoch nicht sonderlich ausgeprägt. „Mit situationsorientierten Rabattmaßnahmen, Aktionen und die Erweiterung der Retouren-Frist auf 100 Tage konnte das Unternehmen erfolgreich agieren. So ist es teilweise sogar gelungen P&C Kunden, die vorher noch nie den Onlineshop genutzt haben, für die Möglichkeit des Onlinekaufs zu gewinnen. Zahlreiche Erstbestellungen von bestehenden Kunden konnte das Unternehmen so verzeichnen“, teilen die Düsseldorfer weiter mit. Man sei mit der Entwicklung des digitalen Geschäfts „sehr zufrieden“. Im Vergleich zum Vorjahr konnte ein signifikantes Wachstum verzeichnet werden, vor allem in Ländern wie Österreich oder Polen, in denen die Kunden in der Vergangenheit noch nicht so online-affin wie in Deutschland gewesen seien, heißt es weiter. Online wie auch stationär suchten die Kunden derzeit schwerpunktmäßig nach bedarfsorientierter Alltagskleidung. Insbesondere junge Mode und Sommerartikel sind gefragt. Für wiederkehrende und zeitlose Produktgruppen prüft das Unternehmen derzeit Produkte über den gesamten Größenschlüssel aus den aktuellen Kollektionen einzulagern und im kommenden Jahr anzubieten. „Diese Maßnahme würde zu einer Entzerrung der Ware auf der Fläche sowie in den Lagern beitragen und einen nachhaltigen und wirtschaftlichen Effekt für das Unternehmen bedeuten“, heißt es abschließend.