Studie: Nachhaltigkeit wird zum strategischen Ziel

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Kritischer Faktor Covid-19

Laut einer Studie ist für die Modeindustrie weltweit das Thema Nachhaltigkeit trotz der COVID-19-Pandemie das zweitwichtigste strategische Ziel. Demnach betrachtet das Management vieler globalen Spitzenmarken als entscheidenden Faktor für ihren Geschäftserfolg. „Die Mehrheit der befragten Führungskräfte (60  Prozent) nannte die Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen als eines der beiden wichtigsten strategischen Ziele für ihr Unternehmen. Nur die Verbesserung des Kundenerlebnisses war mit 64 Prozent noch wichtiger. Dagegen beurteilt jeder sechste Befragte (14 Prozent) die Interessen der Aktionäre als wichtigstes Unternehmensziel“, heißt es zu den Ergebnissen. Die Studie „Is Sustainability in Fashion?“ des U.S. Cotton Trust Protocol und der Economist Intelligence Unit (EIU) basiert auf einer Umfrage unter 150 Spitzenmanagern europäischer und US-amerikanischer Mode-, Einzelhandels- und Textilunternehmen sowie Interviews mit Modemarken wie Puma, H&M und Adidas.

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Die Manager gaben weiter an, dass sie Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette ihres Unternehmens einführen, unter anderem nachhaltig produzierter Rohstoffe (65 Prozent), Kreislaufwirtschaftssysteme und Reduzierung von Treibhausgasen (51 Prozent). Auch Investitionen in neue Technologien wie 3D-Druck und Blockchain gehören dazu (41 Prozent). Insgesamt ist die Mehrheit (70 Prozent) optimistisch, dass erschwingliche und zugleich nachhaltige Mode machbar ist. Gefragt nach den aktuellen Maßnahmen für eine nachhaltigere Gestaltung ihrer Unternehmen, nannten die Firmenlenker mit 53 Prozent die Erfassung von Daten aus dem gesamten Unternehmen und der Lieferkette zur Leistungserfassung besonders häufig. Noch wichtiger seien die Entwicklung und Umsetzung einer Strategie für ökologische Nachhaltigkeit mit messbaren Zielen (58 Prozent). Dem Wunsch nach nachhaltigeren Vorgehensweisen steht die gesellschaftliche und ökonomische Unsicherheit der COVID-19-Pandemie gegenüber. Dabei gaben etwas mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) an, dass Nachhaltigkeit durch die Krise innerhalb der Branche an Priorität verlieren könnte.