Frankfurt Fashion Week konkretisiert Ablauf

Detlef Braun und Anita Tillmann ©FFW

Nachhaltig und über alle Stufen der Wertschöpfung

Die Frankfurt Fashion Week (5. bis 9. Juli 2021) will sich mit einer nachhaltigen Agenda positionieren und „forciert die Transformation hin zu einer modernen, ressourceneffizienten Branche“, teilen die Veranstalter (Messe Frankfurt und Premium Group) auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Verantwortlichen der Stadt Frankfurt mit. Zudem wurden erste Details der FFW bekannt gegeben. So wird die Conscious Fashion Campaign (CFC), in Kooperation mit dem United Nations Office for Partnerships (UNOP), Presenting Partner mit der Konsequenz, dass die Sustainable Development Goals (SDGs) bis 2023 Voraussetzung für Aussteller für eine Teilnahme werden. Zum Auftakt müssen sich Aussteller auf dem neuen Format „The Ground“ zu mindestens fünf der 17 SDGs bekennen. Zudem soll der Frankfurt Fashion SDG Summit by CFC zur internationalen Leitkonferenz für Nachhaltigkeit in der Modewelt werden. Im kommenden Juli sollen in der Mainmetropole „alle Entscheiderinnen und Entscheider zusammenkommen, die diesen Wandel mitgestalten wollen“, heißt es weiter. „Frankfurt wird zum Gastgeber für die ganze Welt“, sagt Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann „Die konsequente Ausrichtung der Frankfurt Fashion Week an den Sustainable Development Goals ist ein wichtiger Schritt.“

Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt setzt sich für den European Green Deal ein. Auch die Mode- und Textilbranche soll bis 2050 klimaneutral werden. „Um das zu schaffen, müssen wir alle an einem Strang ziehen. Die Frankfurt Fashion Week lädt alle Initiierenden und Beteiligten nachhaltiger Konzepte, Kongresse und Shows, die sich dem Thema Sustainability widmen, ein, sich in Frankfurt zu treffen, zu diskutieren und konkrete Entscheidungen zu treffen, um gemeinsam an etwas Großem zu arbeiten. Wir vernetzen die relevantesten Makers und Shakers für eine zukunftsfähige Mode- und Textilbranche“, sagt Braun. Annemarie Hou, Acting Executive Director of the United Nations Office for Partnerships betont in einer Grußnote: „Die Frankfurt Fashion Week und der Summit werden als wichtige Plattform für Bildung und Engagement der Mode- und Textilbranche in der ‚Decade of Action‘ dienen.“

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Ziel der Frankfurt Fashion Week sei es, dass sich alle Ausstellenden, Teilnehmenden und Partnerinnen und Partner bis 2023 zu den Sustainable Development Goals bekennen. Während eines eintägigen Frankfurt Fashion SDG Summit presented by Conscious Fashion Campaign werden Fragen nach Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser, Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und ihre Bedeutung für eine zukunftsweisende Modebranche thematisiert. Überdies lanciert die Frankfurt Fashion Week einen Nachhaltigkeitspreis für Design und weiteren Kategorien.  „Es geht darum, Werte und Wertschöpfung nicht als Kontroverse, sondern als Chance zu begreifen. Wir tun das, was wir am besten können: relevante Player auf allen Ebenen miteinander vernetzen. Die Frankfurt Fashion Week mit ihrem Ecosystem wird zum Enabler. Wir kreieren eine Plattform, die den branchenweiten Change choreografiert. Mit diesem Impuls entwickeln wir auch unsere Messeformate von einem Marketplace of Product zu einem Marketplace of Purpose and Ideas“, sagt Anita Tillmann, Managing Partner der Premium Group.

Nach den Vorstellungen der Macher wird die Frankfurt Fashion Week  B2B, B2C und B2P; Damen- und Herrenkollektionen; Skate-, Mainstream-, Contemporary- und High Fashion in Tradeshows, Konferenzen, Runways und Events zusammenführen.  Premium und Messe Frankfurt lancieren gemeinsam ein neue Messeformat „The Ground“. Das hybride Business-to-the-People-Format (B2P) soll Iconic Brands für eine zukunftsorientierte Zielgruppe präsentieren. „Mit der B2P-Ausrichtung adressiert The Ground die komplette Wertschöpfungskette – vertikal und horizontal; von Ingredient-Brands über Direct-to-Consumer-Marken sowie herkömmlich distribuierten Denim-, Sneaker-, Lifestyle- und Performancelabels bis hin zum Konsumenten. Formate wie der Community Space und die Community Content Stage bieten neue Möglichkeiten, Marken, Produkte und Prozesse in Szene zu setzen“, heißt es dazu. The Ground wird gemeinsam mit den bekannten B2B-Messen Premium, Seek und Neonyt vom 6. bis 8. Juli 2021 auf dem Frankfurter Messegelände stattfinden.

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Auch die Stadt soll in Fashion Week einbezogen und zur Bühne für zeitgemäße Modeinszenierungen und Diskursraum für einen offenen Dialog werden. Dafür habe die Messe Frankfurt ein Kreativbord mit elf Agenturen gegründet. Außerdem sind Gesprächsrunden mit Museen, Musik, Kunst und Kultureinrichtungen, Hochschulen und dem Frankfurter Handel sowie zahlreiche weitere Events und Happenings geplant. Erstmals in Frankfurt findet überdies die Skateweek SKTWK statt. Die SKTWK wird von der Agentur Fine Lines Marketing realisiert und bringt mit offenen Sessions und Contests über Kunst- und Fotoausstellungen sowie Videoscreenings bis hin zu Musik und Partys die Skateboardkultur in die Stadt.

Zur Inszenierung der Fashion Shows in der Frankfurter Festhalle wurde ein hybrides Runway-Konzept entwickelt. Der Schauenkalender wird klassische Fashionshows für geladenes Fachpublikum und kuratierte Shows mit Shop-The-Runway-Formaten umfassen. Die Schauen werden live gestreamt. Für die Konzeption und die Produktion wurde die Kreativ-Agentur Untitled Project engangiert.  Mit Digitalisierung und Nachhaltigkeit als Fokusthemen verstehe sich die Frankfurt Fashion Week „als Katalysator phygitaler Innovationen. Livestream-Events, Online-Panels, Matchmaking-Tools, digitale Marktplätze und Shopping Erlebnisse, Virtual Reality und nicht zuletzt eine mobile App werden von der Frankfurt Fashion Week forciert und gezielt konzeptionell eingebunden – als Wegbereiter für den Austausch der Branche“. Auch zahlreiche große Verlagshäuser beteiligen sich mit Konferenzen, Veranstaltungen, Awards und Events an der neuen Fashion Week, bei der auch der Fashion Council Germany (FCG) mit ausgewählten Formaten an Bord ist, zum Beispiel mit dem Fireside Chat und einem Accelerator-Format zur Unterstützung deutscher Designer.