Ahlers AG passt Prognose an

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Lockdowns und Sondererträge

Längere Corona-bedingte Lockdowns und hohe Sondererträge aus staatlichen Überbrückungshilfen haben zu einer Prognoseanpassung der Ahlers AG für das Gesamtgeschäftsjahr 2020/21 geführt. Wie das Unternehmen mitteilt, werden nun niedrigere Umsätze, aber ein deutlich verbessertes Konzernergebnis erwartet, nachdem sich entsprechende Einflüsse im ersten Halbjahr 2020/21 gezeigt hätten. Vorstand und Aufsichtsrat haben zudem den Wechsel vom Prime Standard in den General Standard beschlossen.

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Der Verlauf des Corona-Infektionsgeschehens („dritte Welle“) habe im zweiten Quartal europaweit zu umfangreicheren und länger anhaltenden Eindämmungsmaßnahmen geführt als ursprünglich angenommen. Im ersten Halbjahr lag der Umsatzrückgang mit -16,1 Prozent auf 59,3 Millionen Euro am unteren Rand der Erwartungen. Die umsatzbedingten Kosteneinsparungen (-7,3 Prozent) würden das Ertragsminus abfedern, aber nicht ausgleichen, heißt es weiter. Allerdings führten maßgeblich staatlich gewährte Überbrückungshilfen zu hohen positiven Sondereffekten in Höhe von 9,1 Millionen Euro und einem spürbar verbesserten Konzernergebnis von -4,1 Millionen Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum (-9,4 Millionen Euro).

Ein Aufholen der Lockdown-bedingten Umsatzeinbußen sei nicht mehr möglich. Die Unternehmensführung rechnet nun für das Gesamtjahr mit einem Konzernumsatz, „der bestenfalls im mittleren einstelligen Prozentbereich unterhalb des Vorjahreswerts liegt (2019/20: 151,6 Millionen Euro)“. Dank einer konsequenten Altwarenvermarktung soll die Rohertragsmarge im Gesamtgeschäftsjahr nur moderat zurückgehen (Vj. 47,3 Prozent). Auch das Ergebnis vor und nach Ertragsteuern dürfte deutlich besser ausfallen als bisher erwartet. Das EBIT vor Sondereffekten 2020/21 soll um einen mittleren einstelligen Millionenbetrag unterhalb des Vorjahresniveaus liegen (2019/20: -12,4 Millionen Euro). „Im zweiten Corona-Jahr dürfte das Konzernergebnis 2020/21 zwar erneut negativ ausfallen, sich jedoch gegenüber dem Vorjahreswert etwa halbieren (2019/20: -18,4 Millionen Euro). Die Finanzlage des Unternehmens sollte damit weniger belastet werden als noch zu Geschäftsjahresbeginn angenommen“, heißt es dazu. Die übrigen Progosen bleiben unverändert.

Vorstand und Aufsichtsrat haben zudem die Antragsstellung auf Wechsel vom Prime Standard in den General Standard beschlossen. Die Handelbarkeit der Aktien werde dadurch nicht eingeschränkt, allerdings würden bestimmte Berichts- sowie Veröffentlichungsanforderungen entfallen und die Kosten der Börsennotierung könnten reduziert, die Prozesse effizienter gestaltet werden. Die Zahlen sind noch vorläufig. Die endgültigen Zahlen des ersten Halbjahrs 2020/21 veröffentlicht das Unternehmen am 7. Juli 2021.