ETERNA schwimmt sich frei

Henning Gerbaulet ©ETERNA

Gläubiger geben grünes Licht

„Die eterna Mode Holding GmbH hat den wesentlichen Meilenstein für eine nachhaltige Finanzierungslösung erreicht“, teilt das Unternehmen mit. Auf der Versammlung der Planbetroffenen haben die Gläubiger den vom Unternehmen vorgeschlagenen Restrukturierungsplan zur Umsetzung eines Sanierungsverfahrens nach dem Unternehmensstabilisierungs‐ und ‐restrukturierungsgesetz (StaRUG) einstimmig angenommen. Die Umsetzung des Restrukturierungsplans erfolgt nach der noch ausstehenden Bestätigung des zuständigen Restrukturierungsgerichts. Das operative Geschäft der ETERNA Mode GmbH werde von der Sanierung der Holding nicht berührt, bertont das Unternehmen. Alle operativen Aktivitäten würden wie gehabt fortgeführt und die strategische Initiativen weiter umgesetzt.

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„Nun ist der Weg geebnet, um wieder eine nachhaltige Finanzierung der Holding zu gewährleisten. Gleichzeitig werden drohende Finanzierungsrisiken in Folge der bisherigen COVID‐19‐Pandemie vom intakten operativen Geschäft abgewendet und wir können unseren strategischen Weg für eine erfolgreiche technologische Transformation weiterbeschreiten“, sagt Henning Gerbaulet, geschäftsführender Gesellschafter der eterna Mode Holding GmbH. Durch den Einstieg von durch Robus Capital Management Ltd. beratene Fonds als strategischer Partner und die Verhandlungen mit Quadriga und dem Gemeinsamen Vertreter sei das finale Angebot an die Anleihegläubiger um 25 Prozent verbessert worden. Robus ist den Angaben zufolge seit knapp 10 Jahren in verschiedenen Konstellationen investiert und unterstützt gemeinsam mit den Quadriga Capital Fonds den vom Unternehmen eingeschlagenen Transformationskurs mit frischem Kapital.

Eterna war „trotz eines im Grunde erfolgreichen operativen Krisenmanagements, das auch das unabhängige IDW‐S6‐Gutachten explizit bestätigte, infolge der COVID‐19‐Pandemie aus einer gesunden und vielversprechenden Unternehmenssituation mit profitablem Wachstum in diese schwierige Phase versetzt worden“, führen die Passauer weiter aus. Das Sanierungskonzept im Zuge des StaRUG‐Verfahrens sieht für die Holding einen Schuldenschnitt bei der Anleihe vor, im Rahmen dessen die Forderungen der Anleihegläubiger inklusive der noch ausstehenden Zinsen mit einer Quote von 12,5 Prozent auf den Nominalwert bedient werden. Diese wird vollständig aus der im Restrukturierungsplan verankerten Kapitalerhöhung gezahlt. Außerdem verzichtet Quadriga vollständig auf ihre Forderungen aus Gesellschafterdarlehen in Höhe von insgesamt 32,3 Millionen Euro und stellt zusätzliches Eigenkapital zur Verfügung, das neben der Zahlung der Quote auch zur Finanzierung des operativen Geschäfts eingesetzt wird. Durch die Umsetzung des StaRUG‐Verfahrens steigt die Eigenkapitalquote gegenüber dem Stichtag 30. Juni 2021 auf 18,85 Prozent. Ein Plus von um 140,26 Prozentpunkten.

Mit der Verlängerung des Schuldscheindarlehens sei darüber hinaus eine stabile Finanzierung der Gruppe bis Ende 2025 sichergestellt. Während das operative Geschäft durch die Sanierung der Holding nicht beeinflusst wird, ermögliche es das StaRUG‐Verfahren gleichzeitig die Transformation des Unternehmens fortzuführen und dieses auf die veränderten Marktbedingungen auszurichten. Konkret soll die Digitalisierung des Unternehmens vorangetrieben und das Produktsortiment an Trends wie Homeoffice, Nachhaltigkeit und Entformalisierung sowie die dadurch veränderten Lebensgewohnheiten der Kundinnen und Kunden angepasst werden.