Jersey, Jersey!

ZUITABLE

Alles zum Thema Anzug wird aus Jersey gefertigt. Kern ist ein zusammengehörendes Set: zwei Varianten für die Hose, drei Varianten für die Jacke. alle Bilder ©ZUITABLE

Autor: Markus Oess
Das Programm ist modular aufgebaut: Alles zum Thema Anzug wird aus Jersey gefertigt. Kern ist ein zusammengehörendes Set: zwei Varianten für die Hose, drei Varianten für die Jacke. Mantel aus Strick/Wirk und Sneaker ergänzen das Angebot. Mit Preislagen im unteren Bereich will Christian Filusch, Inhaber der gleichnamigen Handelsagentur mit Sitz in Düsseldorf, seine Marke Zuits im Wholesale aufbauen. Gestartet ist er im Januar 2021. Inzwischen zählt die Marke rund 250 Kunden. Darauf will der Düsseldorfer aufbauen. Ein Porträt.

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„Inzwischen sprechen wir auch mit den Großen der Branche.“ Firmeninhaber Christian Filusch

Gerade in der jüngeren Vergangenheit ist Jersey für die Menswear immer wichtiger geworden. Als wir dann in der Pandemie vor der Entscheidung standen, wie es nun weitergehen soll, und die Aufträge einbrachen, haben wir entschieden, auf ‚eigene Rechnung‘ zu arbeiten, mit einer eigenen Marke ins Wholesale-Geschäft einzusteigen. Wir haben das Know-how und wir haben die Kontakte“, berichtet Christian Filusch, Inhaber der gleichnamigen Handelsagentur mit Sitz in Düsseldorf. Es läuft gerade die Düsseldorf Fashion Week. Soeben werden die letzten Kunden nach draußen begleitet, bevor die Agentur schließt. Filusch startete im Januar 2021 mit der Marke ZUITABLE in Deutschland und vertreibt sie auch in Benelux und Österreich aktiv. Der Agenturinhaber betritt mit dem Wholesalegeschäft Neuland, denn eigentlich entwickelt und produziert er für große Handelspartner in der Schweiz und Deutschland deren Eigenmarken im Segment Modern Menswear und übernimmt dabei den gesamten Prozess vom Design über die Entwicklung bis zur Produktion. Die Handelsagentur wurde 2002 gegründet, seit 2012 hat sie ihren Sitz in der Düsseldorfer Seydlitzstraße.

Set by Set

„Wir haben dann einfach losgelegt. Für das Design der Kollektion und die Produktion greifen wir auf interne Ressourcen zurück. Wir wissen bestens, was am Markt geht und was nicht“, sagt Filusch. Der Grundgedanke ist, alle Produkte zum Anzug aus Jersey anzubieten. Ein Programm, das modular erweiterbar ist. „Wir kaufen die Stoffe, lassen sie bedrucken und fertigen je Muster immer ein zusammengehörendes Set: zwei Varianten für die Hose (normaler Bund und Tunnelzug), drei Varianten für die Jacke (Bomber, Sakko, Overshirt)“, erklärt Filusch. Der Grundgedanke ist dabei, dass alle Teile über das gesamte Programm untereinander kombinierbar sind. Hose und Sakko können immer einzeln getragen werden und ergeben durch die Kombination derselben einen Anzug. „Wir arbeiten schon seit langen Jahren mit Partnern aus Litauen und der Türkei zusammen. Die Prozesse haben sich über die Zeit sehr gut eingespielt. Auch das ist für mich Ausdruck von Nachhaltigkeit, dass wir unsere Ware nicht über die halbe Welt schicken, sondern mit einem Radius von höchstens 2.500 Kilometern auskommen“, sagt Filusch weiter. Er hat ZUITABLE bereits 2013 als Marke eintragen lassen. Das ,Z‘ steht für die Generation Z, die wir als Zielkunden ausgemacht haben. Der Buchstabe steht aber auch für Zielstrebigkeit, Zuverlässigkeit und Zukunft und das Logo bringt die Themen Dynamik, Stretch und Beweglichkeit zum Ausdruck.“

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Die Preise für die Hose beginnen bei 89 Euro, für das Sakko bei 179 Euro. Dazu kommen aktuell Mantelmodelle mit drei bis sechs Farbvarianten für 279 Euro bis 329 Euro und Ledersneaker für 139 Euro. Strick/Wirk runden das Programm ab. Die Kalkulation liegt bei 3,0, bei Schuhen bei 2,5. „Aktuell bieten wir 20 Manteloptionen, 8 Optionen für das Overshirt und 15 Optionen Hosen/Jacken. Wir sind in der Lage, innerhalb von sechs Wochen das fertige Produkt zu liefern, wenn Menge und Stoff definiert sind. Zwei Wochen benötigen wir für das Bedrucken des Stoffs, der muss dann aber auch auf Lager liegen. Und vier Wochen für die Fertigung. Der Transport nimmt dann noch mal eine Woche in Anspruch“, sagt Filusch. Die Vorfinanzierung läuft über eine Factoring Bank, die die Forderung aus der Order abkauft. „Das gibt uns somit die finanzielle Sicherheit“, sagt der Agenturinhaber.

Die Teile verkauften sich gut durch. Einige Kunden kämen mit ZUITABLE teilweise auf eine LUG von 6. „Inzwischen sprechen wir auch mit den Großen der Branche. Uns ist es gelungen, den Umsatz mit ZUITABLE innerhalb eines Jahres von null auf 900.000 Euro hochzubringen. Mehr als 50 Prozent verkaufen wir aktuell ins Ausland, vor allem nach Benelux“, sagt Filusch. In Deutschland arbeiten neben der Agentur Patrick Schmid in Sindelfingen und der Agentur Christoph Reindl in München seit Januar auch die Agentur Mark Fischer in der Halle29 in Düsseldorf sowie die Agentur Peter Wortmann in Hamburg für die Marke. Der Osten Deutschlands wird von der Handelsagentur Roland Hubert betreut. Hessen und Rheinland-Pfalz sind noch vakant. „Mit Abschluss der Saison Frühjahr/Sommer 2022 haben wir unterm Strich 250 Neukunden gewonnen. Jetzt wollen wir das in den kommenden Saisons zügig ausbauen und auch unsere Kapazitäten entsprechend nach oben anpassen“, sagt Filusch.