GALERIA: Gläubiger stimmen Insolvenzplan zu

©Galeria Kaufhof und Karstadt

Abstimmung

Die Gläubigerversammlung der GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH hat heute dem vorgelegten Insolvenzplan zugestimmt. Damit sei für GALERIA der Weg frei, das Warenhausgeschäft in Deutschland im Rahmen des neuen Konzepts fortzuführen, teilt der Konzern mit. Eingeladen hatte das Amtsgericht Essen. Die Gläubiger konnten Fragen an das GALERIA-Management, den Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz und den Sachwalter Dr. Frank Kebekus stellen und Anmerkungen vorbringen.

WERBUNG

„Die große Zustimmung der Gläubiger zeigt das Vertrauen in das neue Warenhauskonzept. Der Sanierungsplan und damit das Konzept vom Warenhaus der Zukunft geben GALERIA Karstadt Kaufhof beste Chancen für eine Rückkehr in die Erfolgsspur. Entscheidend ist, dass es gleichermaßen zügig wie konsequent durch das Management und den Eigentümer umgesetzt wird“, sagt der Generalbevollmächtigter Geiwitz. Wichtig für GALERIA werde die Fokussierung auf chancenreiche Standorte und sinnvolle Flächen sein, ein schneller Umbau aller Filialen in drei Jahren, Investitionen und Digitalisierung und die IT-Prozesslandschaft, effiziente wie schnelle Prozessabläufe, mehr Shop in Shop, ergänzende Angebote sowie insbesondere eine größere Lokalisierung mit mehr Verantwortung in den Regionen, heißt es in einer Mitteilung.

Das Vertrauen der Gläubiger in das neue Konzept sei gerechtfertigt. Schon jetzt zeigten sich in den Pilot-Filialen erste Erfolge. „Jedem Beteiligten ist bewusst, dass die Zustimmung für die Gläubiger kein einfacher Schritt war. Der Verzicht ist groß und viele Beteiligte – Mitarbeitende, Vermieter, Lieferanten und zahlreiche weitere Gläubigergruppen – leisten ihren Anteil, um dem Warenhaus in Deutschland eine gute Ausgangsbasis zu ermöglichen. Deswegen bedanke ich mich ausdrücklich für das klare Votum“, sagt Sachwalter Dr. Kebekus. „Mit ihrer Zustimmung senden die Gläubiger ein positives Signal an alle zukünftigen Galeria-Standorte mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einen unmissverständlichen Auftrag an das Management und den Eigentümer“, sagt Kebekus.

WERBUNG

Der Insolvenzplan bedarf zu seiner Wirksamkeit noch der formellen Bestätigung durch das Amtsgericht Essen. Zur Befriedigung der Gläubiger stehen anschließend 50 Millionen Euro zur Verfügung. Auch soll der GALERIA-Gesellschafter seine Zusage einlösen, die Sanierung des Unternehmens mit Investitionen von bis zu 200 Millionen Euro zu unterstützen. Das Insolvenzverfahren soll noch im Laufe des ersten Halbjahres 2023 beendet werden. Medienberichten zufolge sollen die Gläubiger auf Forderungen von mehr als 1 Milliarde Euro verzichtet haben. 47 der 129 Standorte sollen geschlossen werden.