Otto Group rutscht in rote Zahlen

Alexander Birken ©Otto Group

Bilanz

Die Otto Group konnte angesichts großer makroökonomischer Herausforderungen im Geschäftsjahr 2022/23 (28. Februar 2023) den Umsatz zwar halten, ist aber in die roten Zahlen gerutscht. Wie der Konzern bei der Vorlage der Bilanz des laufenden Geschäftsjahres mitteilt, lag der Umsatz mit 16,2 Milliarden Euro auf vergleichbarer Basis rund 2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. In Deutschland rutschten die Erlöse aufgrund der enormen Kaufzurückhaltung um 9,2 Prozent auf rund 9 Milliarden Euro ab. Demgegenüber steht jedoch ein Umsatzwachstum in vergleichbarer Größenordnung in den ausländischen Märkten auf knapp 7,2 Milliarden Euro. Die weltweiten E-Commerce-Umsätze lagen mit 12 Milliarden Euro annähernd auf Vorjahresniveau. „Die Zahlen zeigen, dass auch wir uns dem Markttrend nicht entziehen konnten. Die sehr bewegten und bewegenden Zeiten vor dem Hintergrund des grauenvollen Krieges in der Ukraine, der Energiekrise, der Inflation und der damit einhergehenden Konsumflaute schlagen sich auch in unseren Geschäften nieder. Auch wenn wir die Zahl der aktiven Kund*innen leicht steigern und unsere Marktanteile in etwa halten konnten, können wir mit dem Geschäftsjahr nicht zufrieden sein. Dennoch agieren wir nicht zuletzt aufgrund der sehr erfolgreichen Geschäftsjahre 2020/21 und 2021/22 von einer äußerst soliden Basis aus“, sagt Alexander Birken, Vorstandsvorsitzender der Otto Group.

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Auf alle Ergebnisebenen haben sich hohe Faktorkosten sowie die Inflation und die daraus resultierende negative Konsumstimmung verbunden mit geringeren Warenkorbgrößen belastend ausgewirkt. Auch das hohe Volumen der auf Basis gänzlich anderer Wirtschaftsprognosen für 2022/23 getätigten Warenvorbestellungen und der dadurch notwendige Abverkauf über Rabatte sowie die temporären Belastungen aus den strategischen Investitionen in die Plattformtransformation bei OTTO und den Logistikausbau drückten das Ergebnis. Während beim operativen Ergebnis „quasi eine schwarze Null“ steht, liegt  das Ergebnis vor Steuern (EBT) bei -224 Millionen Euro. Dabei verweist der Konzern darauf, dass die sehr positiven Ergebniseffekte auf Ebene des EBT im vorangegangenen Geschäftsjahr 2021/22 auch aus der Vollkonsolidierung von About You sowie dem Verkauf von Mondial Relay in Frankreich resultierten und damit einmalige Sondereffekte darstellten. Der Jahresfehlbetrag lag bei 413 Millionen Euro. Im Jahr zuvor gab es noch einen Überschuss in Höhe von 1,81 Milliarden Euro.

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„Auch im laufenden Geschäftsjahr sind wir mit anhaltenden Unsicherheiten und großen Herausforderungen konfrontiert. Aber wir passen uns schnell und flexibel neuen Marktsituationen an – das macht uns stark für die Zukunft. Entsprechend rechnen wir auf Konzernebene für das Geschäftsjahr 2023/24 trotz der volatilen und widrigen Rahmenbedingungen mit einem stabilen Umsatzniveau und einem EBIT in einem niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich“, sagt Birken.