bevh fordert europäische Logistikstandards

Christoph Wenk-Fischer ©bevh

Mehrweg

Die gestern verabschiedete Verhandlungsposition des Europäischen Parlaments zur Verpackungsverordnung sieht Mehrwegquoten für Versandpakete vor, um dem hohen Verpackungsverbrauch zu senken. Demnach sollen 10 Prozent aller Sendungen bis 2030 in einem geschlossenen System verschickt werden. Die Quote könnte auch weiter angehoben werden. Obwohl der Ansatz einer kreislauffähigen Verpackung grundsätzlich zu begrüßen sei, habe die EU vergessen, die dafür europaweit einheitlichen Logistikstandards festzulegen, moniert der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh).

WERBUNG

„Damit sich ein Kreislauf schließt, müsste mehr dafür getan werden, dass Pakete nahtlos wieder zum Händler gelangen. Die ‚letzte‘ Meile müsste also ohne große Reibungsverluste wieder zur ‚ersten‘ werden – unabhängig davon, bei wem bestellt wurde“, sagt Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer beim bevh. Nahtlos wäre der Rückversand unter anderem, wenn dem Zusteller oder Zustellerin an der Haustür leere Pakete gleich wieder mitgegeben werden könnten. Auch Packstationen könnten für die Annahme dienen. Auch anbieterunabhängige Rücknahmeautomaten, wie man sie für Pfandflaschen kennt, wären denkbar. „All diese Lösungen setzen voraus, dass in der Logistikkette neue Strukturen und Prozesse geschaffen werden. Ein ganzes Mehrweg-System müsste neu aufgebaut werden, das übergreifende Standards bräuchte – nicht nur in Deutschland, sondern EU-weit“, sagt Wenk-Fischer. Solange keine EU-weit einheitlichen Mehrweglösungen existieren, sieht der bevh die Rücksendung von Mehrwegverpackungen insbesondere im grenzüberschreitenden E-Commerce problematisch.

WERBUNG