Einblicke

Markus Oess ©FT

Nun ist also heraus, wie es weitergeht mit Galeria. Ein amerikanisch-deutsches Konsortium übernimmt und will bis zu 70 Standorte weiterbetreiben. Abseits der grundsätzlichen Daseinskrise von zentral geführten Warenhäusern ist auch nicht ganz klar, warum ausgerechnet jetzt die Kehrtwende funktionieren sollte. Grundsätzlich hat sich an der Gesamtsituation nicht viel verbessert. Es bleibt abzuwarten, wie viel Geld die neuen Investoren tatsächlich in die Hand nehmen wollen. Der Handelsexperte Prof. Thomas Roeb rechnet mit einem Volumen von 1 Milliarde Euro. Ob und wie die lokale Ausrichtung der Häuser Wirklichkeit wird, muss sich ebenfalls zeigen, denn in diesem Fall müsste auch die Unternehmensführung bereit sein, Kompetenzen nach unten abzugeben. Aktuell macht es für die Kunden jedenfalls kaum einen großen Unterschied, bei Galeria einzukaufen. Das Sortiment unterscheidet sich kaum von anderen Anbietern. Es gibt weitere Fragezeichen, etwa, wie die Verhandlungen mit den Vermietern ausgehen. Natürlich ist zu hoffen, dass die Geschichte der Warenhauskette nun nicht das vorläufig letzte Kapitel erreicht hat. Aber Roeb hat recht, dass im Grunde das Risiko einer neuerlichen Pleite bleibt.

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Szenenwechsel. Wir haben uns diesmal mit Südkorea beschäftigt. Ein Land, das eine rasante Aufholjagd hinter sich hat und längst in der Premier League mitspielt, als Volkswirtschaft, politisch und auch in der Mode. Südkorea ist vor zwei Jahren zur sechstgrößten Exportnation weltweit aufgestiegen. Die Zeichen in dem Land stehen auf Wachstum und laut der Außenwirtschaftsagentur der Bundesrepublik Deutschland, GERMANY TRADE & INVEST (GTAI), werden davon auch deutsche Unternehmen profitieren. Das Interesse an Korea kommt natürlich auch von der Unterhaltung wie K-Pop und K-Drama und von hier kommt man dann zu K-Food und K-Fashion. Andere haben auch einfach Interesse an traditionellen, kulturellen Themen, wie Lisa und Delilah sagen. Im Sommer 2021 haben die zwei Frauen inkognito ihren Podcast POCHA TALK ins Leben gerufen. Wir haben uns auch den Onlinehandel angeschaut und gehen mit unserem Autor Thomas Henkelmann auf Shoppingtour in Seoul. Wir haben außerdem mit dem südkoreanischen Designer Jeakyong Sim über seine Heimat gesprochen, die bei ihm widersprüchliche Gefühle auslöst und warum er Berlin als neue Heimat gewählt hat. „Ich bin in Seoul geboren, habe meine Ausbildung in Antwerpen absolviert und lebe in Berlin“, sagt er in dem lesenswerten Interview von meiner Kollegin Katja Vaders. Er könnte es schlechter treffen.

Ihr

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Markus Oess