Otto Group: Ergebnisplus trotz Umsatzminus

Petra Scharner-Wolff und Alexander Birken ©Otto Group

Optimistisch

Die Otto Group konnte sich im Geschäftsjahr 2023/24 in einem herausfordernden Marktumfeld behaupten und signifikante Fortschritte im operativen Ergebnis erzielen. Trotz eines Umsatzrückgangs um 6 Prozent auf 15 Milliarden Euro konnte das EBITDA um 155 Millionen Euro auf 744 Millionen Euro gesteigert werden, teilt das Unternehmen mit. Der Gesamtumsatz der Otto Group ging in Deutschland um 5,6 Prozent auf knapp 8,5 Milliarden Euro zurück. Im Ausland fiel der Umsatz um 6,5 Prozent auf rund 6,5 Milliarden Euro. Diese Rückgänge sind auf eine angespannte Verbraucherstimmung und strategische Einsparmaßnahmen, insbesondere im Marketing, zurückzuführen. Zudem beeinflusste die Schließung unrentabler Geschäftsmodelle wie Mytoys und Unigro die Umsatzentwicklung negativ. Alexander Birken, Vorstandsvorsitzender der Otto Group, betonte: „Wir haben die Krise genutzt, um die Otto Group fit für die Zukunft zu machen. Das ist gelungen. Wir haben es geschafft, uns auf die wesentlichen Herausforderungen zu konzentrieren und Portfoliomaßnahmen mit großer Konsequenz durchgeführt.“

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Das Segment Plattformen, zu dem OTTO und About You gehören, zeigte eine erfreuliche Entwicklung. Der Gross Merchandise Value (GMV) von OTTO stieg um fast 2 Prozent, und das GMV der externen Partner wuchs um rund 50 Prozent. Die Zahl der Marktplatzpartner wurde um 33 Prozent auf über 6.500 erhöht. Die About You Group konnte ihre Umsatzprognosen mit einer Steigerung von 1,6 Prozent erfüllen und erreichte die Gewinnschwelle des bereinigten EBITDA.

Im Segment Markenkonzepte, das Crate and Barrel, Bonprix und die Witt-Gruppe umfasst, ging der Umsatz um 8,5 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zurück. Positiv hervorzuhaben ist die Witt-Gruppe, die ihren Umsatz um 1,5 Prozent steigern konnte. Crate and Barrel litt unter den hohen Hypothekenzinsen in den USA, konnte jedoch das Ergebnis verbessern.

Das Segment Händler, einschließlich Manufactum und Limango, verzeichnete einen Umsatzrückgang um 8,7 Prozent auf rund 2 Milliarden Euro. Im Segment Services, das den Logistikdienstleister der Gruppe und Otto International umfasst, ging der Umsatz um 3,6 Prozent auf 374 Millionen Euro zurück. Das Segment Finanzdienstleistungen, insbesondere die Eos Gruppe, verzeichnete hingegen ein Umsatzwachstum von 4,4 Prozent und blieb hochprofitabel.

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Die Otto Group investiert weiterhin in Performance, Innovation und Nachhaltigkeit, insbesondere in die digitale Transformation und Logistik. Die Fertigstellung moderner Logistikzentren und der Einsatz von KI-gesteuerten Robotern sollen die betriebliche Effizienz und Arbeitssicherheit steigern. „Wir ergreifen die Chancen, die sich aus der Nutzung Künstlicher Intelligenz ergeben, in allen Geschäftsprozessen und Konzerngesellschaften. Der strategische Einsatz dieser disruptiven Technologie ist von überragender Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit der Otto Group“, sagt Birken.

Die Otto Group hat ambitionierte Klimaziele, die von der Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert wurden. Der Konzern plant, seine Treibhausgasemissionen bis 2031/32 um 42 Prozent zu senken und bis 2045 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. „Wir bekennen uns zu einer nachhaltigen Veränderung unserer Wirtschaft und Gesellschaft“, sagt Birken.

Für das Geschäftsjahr 2024/25 rechnet die Otto Group mit einer stabilen Umsatzentwicklung und einer deutlichen Steigerung der Profitabilität. Ziel ist es, das EBIT auf einen niedrigen mittleren dreistelligen Millionenbetrag zu erhöhen und die finanzielle Stabilität beizubehalten. „Im Geschäftsjahr 2024/25 wollen wir eine deutliche Verbesserung im operativen Ergebnis erreichen. Die Beibehaltung finanzieller Stabilität bleibt auch zukünftig eines unserer wichtigsten Ziele“, betont Birken. Die Otto Group sieht sich trotz der Herausforderungen gut aufgestellt, um zukünftig erfolgreich zu wachsen und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen.