CCC fordert verbindliche Rechte für Textilarbeiter:innen

©Clean Cloth Campaign

Rana Plaza

Am 24. April 2025 jährt sich der Einsturz des Rana Plaza-Gebäudes in Bangladesch zum zwölften Mal. 1.138 Menschen, überwiegend Textilarbeiter:innen, verloren 2013 ihr Leben. Die Clean Clothes Campaign (CCC) erinnert daran, dass viele Marken damals umfassende Reformen ankündigten – echte Fortschritte habe es jedoch fast ausschließlich dort gegeben, wo rechtlich verbindliche Regelungen existieren. Obwohl die Gebäudesicherheit mit dem internationalen Accord deutlich verbessert wurde, seien Armutslöhne und die Einschränkung gewerkschaftlicher Rechte weiterhin an der Tagesordnung. „Verbindliche Verpflichtungen sind der einzige Weg zu würdigen Arbeitsbedingungen“, sagt Babul Akhter von der BGIWF.

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Einzelne Unternehmen wie IKEA, Amazon oder Tom Tailor verzichten laut CCC weiterhin auf verbindliche Sicherheitsprüfungen. Auch gesetzliche Entschädigungen bei Arbeitsunfällen seien bislang nur im Rahmen eines Pilotprojekts möglich. Ein weiterer Kritikpunkt ist die massive Repression nach Mindestlohnprotesten: Zehntausende Arbeiter:innen sahen sich strafrechtlicher Verfolgung ausgesetzt, obwohl viele Forderungen als gerechtfertigt gelten. Die CCC ruft Marken zu einer Null-Toleranz-Politik gegenüber Union Busting auf und fordert die vollständige Umsetzung der EU-Richtlinie CSDDD. „Rana Plaza war kein Unfall, sondern Ausdruck eines Systems ohne Kontrolle. Ohne verbindliche Gesetze bleibt die Modeindustrie gefährlich“, sagt Kalpona Akter vom Bangladesh Centre for Worker Solidarity.