
Herstellerverantwortung
Sechs Branchenverbände haben ein gemeinsames Positionspapier zur Einführung einer Erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für Konsumtextilien veröffentlicht. Ziel ist die Entwicklung eines branchenspezifischen Systems, das Ressourcenschonung, ökologische Wirksamkeit und praktikable Rücknahmestrukturen verbindet. Beteiligt sind BTE, HDE, textil+mode, BSI, GermanFashion sowie bevh. Sie wollen die Ausgestaltung aktiv mitgestalten und betonen die Besonderheiten von Textilien im Vergleich zu anderen Stoffströmen.
Das Papier umfasst sechs Kernpunkte. Die Organisation des Systems müsse privatwirtschaftlich, wettbewerblich offen und bürokratiearm erfolgen. Zugleich sei eine faire Marktüberwachung notwendig, um Trittbrettfahrer – auch aus Nicht-EU-Staaten – auszuschließen. Der Gesetzgeber solle Mindestanforderungen festlegen und einen engen Austausch mit der Wirtschaft sicherstellen. Weitere Forderungen betreffen europaweit einheitliche Regeln zur Ökomodulation, eine faire Finanzierung der Verbraucherkommunikation sowie den Ausbau einer leistungsfähigen Recyclinginfrastruktur. Freiwillige Sammlungen durch Handel oder Hersteller sollen honoriert werden. Mit dem Positionspapier wollen die Verbände einen einheitlichen Rahmen schaffen, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu sichern und die Transformation der Branche im Sinne von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.