Autor: QK
„Ich habe meinen Freunden immer damit gedroht, dass ich eine Country-Rock-Band gründen werde, damit ich mich zurückziehen und jeden Donnerstagabend während der Happy Hour im Pub spielen kann. Ich liebe es, auf Tournee gehen und reisen zu können, aber ich mag auch die Idee, eine lokale Band zu haben … mehr eine soziale Musikerfahrung“, meinte Johnson.
Die Freiheit von Erwartung und Verpflichtung gab Johnson den Raum zum Experimentieren. Die Einführung von Lap Steel, Mandoline und Maultrommel bereichert Johnsons schlanke Gitarrenarbeit mit strahlenden Obertönen und stellt Summerlong offensichtlicher als sein Vorgänger in die Country-Tradition. Die Arbeit an dem Album begann letzten Sommer in Johnsons Homestudio in Portland, wurde aber, unterbrochen von Tourneen, erst im Winter beendet. Die dunkle Abgeschiedenheit des Winters und die Sehnsucht nach den leichteren Tagen sind in den wenigen ruhigeren Momenten des Albums zu spüren. Summerlong wurde von John McEntire (Stereolab, Broken Social Scene, Tortoise) in seinen Portland Soma Studios gemischt und von Amy Dragon bei Telegraph Mastering, ebenfalls in Portland, gemastert.
Wärmste Empfehlung, nicht nur für diesen Sommer.
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Ray LaMontagne – Monovision (RCA)
Wer von den Glitterhouse-Kunden Ray LaMontagne kennt, dem sei versichert, dass sein selbst produziertes, mittlerweile achtes Album Monovision zu einem seiner interessantesten zählen könnte. LaMontagne erscheint in diesen sparsamer arrangierten Aufnahmen noch konzentrierter und selbstbewusster und lässt seine einnehmenden Songwriter-Qualitäten behaglich strahlen. Es sind nicht einzelne Songs, sondern diese warme, weiche, entspannte Atmosphäre. Wer ihn bisher verpasst hat, aber gleichermaßen die Stimmen von Van Morrison, Nick Drake, Otis Redding und Stephen Stills schätzt bis hin zu Led Zeppelin oder CCR, findet hier den idealen Einstieg.
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Lianne La Havas – Lianne La Havas
Entfernt (!) kann man hier (und in ein, zwei anderen Stücken) auch, wenn man will, eine kleine Sade-Verwandtschaft heraushören (nur deutlich kräftiger). In der Folge agiert sie (vor allem die Stimme) etwas zurückhaltender (ohne auf Grooves zu verzichten), Keyboards und/oder Gitarre kommen hinzu, Folk-Anleihen tauchen auf, mal setzt sie fast ausschließlich auf federleichtes elektroakustisches, etwas fusionjazziges Gitarrenspiel (sie selbst) und erinnert ein bisschen an die Joni Mitchell der Spät-1970er-/Früh-1980er-Jahre in reduziert oder es untermalen deutlich bodenständigere Beats (während sie sanft, aber phrasierungsreich singt), kurz wirds fast sphärisch, ab und zu kommt ein gewisser Latin-Brasil-Bezug hinzu (dezent funky, leichtfüßig fließend und feine mehrstimmige Vokal-Arrangements – die auch sonst oft zu begeistern wissen – oder mehr R-’n’-B-Input) oder Neo-Soul-Flair der späten 1990er (Erykah Badu nicht ganz unähnlich), in einem Radiohead-Cover, obwohl instrumental kräftiger/rockend-groovend, klingt die Stimme erst gegen Ende extrovertierter, sie baut gar mal ausnehmend attraktive vorsichtige harmonische Experimente ein. Und gegen Schluss erfreut ein schlicht wunderschöner folky gefärbter Track. (dvd)
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