Ahlers Umsatzminus im ersten Halbjahr

©Ahlers AG

Rückläufiges Anzug- und Jacken-Geschäft und Auftragsstornos in Osteuropa

Die gute Nachricht vorweg: „Im ersten Halbjahr 2017/18 wuchsen die Jeans-Umsätze von Pierre Cardin und Pioneer Authentic Jeans um 2,8 Prozent beziehungsweise 2,2 Prozent“, teilt die Herforder Ahlers AG mit. Beide Marken legten demnach vor allem in Deutschland und der Schweiz zu. Allerdings drückte das rückläufige Sofortgeschäft bei Anzügen und Outdoorjacken, die für drei Viertel des aufgelaufenen Umsatzminus verantwortlich waren. Überdies verloren die Herforder in Russland und der Ukraine durch Auftragsstornos von zwei Großkunden rund 1,8 Millionen Euro Umsatz. Dafür machten sie aber mit den übrigen Kunden ein leichtes Plus von 200.000 Euro. In der Endrechnung ist der Konzernumsatz im ersten Halbjahr um 5,5 Prozent auf 110,8 Mio. Euro gesunken.

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Obwohl sich niedrigere Beschaffungskosten bemerkbar machten und die betrieblichen Aufwendungen (Personalaufwendungen, sonstige betrieblichen Aufwendungen und Abschreibungen) gesunken sind, drückt der Umsatzrückgang auf das Ergebnis: Das Konzernergebnis ist um 1,3 Millionen auf -0,4 Millionen Euro gesunken. Gleichzeitig verbesserte sich der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit durch niedrigeres Net Working Capital.

Die Herforder melden überdies, dass Ahlers RUS, ein Joint Venture in Russland, an dem die Herforder 60 Prozent halten, am 1. März 2018 operativ gegangen ist. Die Ahlers RUS betreibt das Wholesale-Geschäft für Pierre Cardin und Pioneer sowie elf Pierre Cardin Stores in Russland. Auch laufe die neue ERP-Software (Enterprise Resource Planning) nun: „Die vollintegrierte, international einsatzfähige ERP-Geschäftsanwendung Microsoft Dynamics AX in Kombination mit der Branchenlösung Apparel & Textile von Porini hat bei der Marke Jupiter seit dem Start im Sommer 2016 erfolgreich den ersten kompletten Zyklus von der Produktentwicklung bis hin zur Retourenbearbeitung durchlaufen.“ Ziel der Umstellung sei eine Vereinheitlichung der verschiedenen Prozesse, um skalierbar und somit zukunftssicher zu werden.

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Wegen der Nichtabnahme von Sommersaison-Ware der genannten osteuropäischen Kunden wurden auch deren Aufträge für die kommende Herbst/Winter-Saison storniert. Außerdem rechnet der Vorstand weiter mit einem rückläufigen Anzug-Geschäft. Die Prognose: „Zusammengenommen dürfte der Umsatz des zweiten Halbjahres 2018 deshalb rückläufig, aber leicht besser als der Trend des ersten Halbjahres sein (-5,5 Prozent). Ahlers führt zurzeit verschiedene Umstrukturierungen und Kostensenkungsmaßnahmen zum Beispiel in der Logistik durch, um Prozesse effizienter und schneller zu machen. Zudem dürfte die Rohertragsmarge im zweiten Halbjahr steigen, weil die Beschaffungskosten reduziert werden konnten. Allgemeine Kostendisziplin hat weiterhin höchste Priorität. Das Ergebnis des zweiten Halbjahrs dürfte daher nicht wesentlich schlechter als der Vergleichswert des Vorjahres sein (1 Millionen Euro).“ Vornehmlich wegen der Entwicklung des ersten Halbjahrs soll das Jahres-Konzernergebnis 2017/18 nahe am Break Even Punkt und damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 1,9 Millionen Euro liegen.