Die Filmkostüme von Barbara Baum

Hautnah

Plakat zur Ausstellung HAUTNAH. Die Filmkostüme von Barbara Baum ©Deutsches Filminstitut & Filmmuseum / Archiv Barbara Baum / Entwurf: Barbara Baum

Autorin: Cordelia Albert

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Nicht wenige berühmte Filmmomente sind auch wegen eines besonderen Kostüms in Erinnerung geblieben – und das nicht nur in Hollywood. Auch im deutschen Film hat es legendäre Roben gegeben, wie die Ausstellung über das Schaffen von Barbara Baum im Deutschen Filmmuseum Frankfurt zeigt.

Es war schon immer so: Die magischen Momente des Films blieben nicht selten auch durch ihre Kostüme im Gedächtnis. So, wie die alte Generation sich an das Kleid von Scarlett O’Hara erinnert, in dem sie in „Vom Winde verweht“ die Treppe herunterschreitet, kennen die meisten Erwachsenen die wilden Perücken, die Mozart im Film „Amadeus“ trug. Und es ist noch gar nicht lange her, als das legendäre Kleid von Lily James in „Cinderella“ bei den weiblichen Zuschauern für sehnsuchtsvolle Blicke sorgte: 90 Meter hauchdünner Stoff und 10.000 Kristalle wurden monatelang zu einem Traum verarbeitet, dem nicht nur der Prinz im Film erlag.

Dass auch der deutsche Film solche Klassiker im Kostümdesign zu bieten hat, zeigt jetzt eine Sonderausstellung im Frankfurter Filmmuseum. Unter dem Titel „HAUTNAH. Die Filmkostüme von Barbara Baum“ werden die Arbeiten einer der renommiertesten Kostümbildnerinnen unseres Landes präsentiert.

Nach Schneiderlehre und Studium der Kunst- und Kostümgeschichte begann Barbara Baum 1967 für die Filmbranche zu arbeiten. 1972 lernte sie Rainer Werner Fassbinder kennen und es begann eine langjährige, kreative Zusammenarbeit. So entwarf sie zum Beispiel die Kostüme zu seinen legendären Filmen „Die Ehe der Maria Braun“ (1978), „Lili Marleen“ (1980), „Lola“ (1981) und „Querelle“ (1982). Auch aufwendigen Roben in TV-Produktionen mit historischen Stoffen wie „Katharina die Große“ mit Catherine Zeta-Jones oder den Buddenbrooks gab sie ebenso ein Gesicht wie internationalen Kino-Highlights wie „Das Geisterhaus“ oder „Homo Faber“. Dabei arbeitete Barbara Baum mit Schauspielgrößen wie Meryl Streep, Glenn Close, Jeanne Moreau oder Burt Lancaster zusammen. Neben zahlreichen nationalen und internationalen Preisen wurde sie 2015 für ihr Schaffen mit der „Ehren-Lola“ beim Deutschen Filmpreis gewürdigt – und nun mit der Ausstellung im Frankfurter Filmmuseum.

Dass auch der deutsche Film solche Klassiker im Kostümdesign zu bieten hat, zeigt jetzt eine Sonderausstellung im Frankfurter Filmmuseum. Unter dem Titel „HAUTNAH. Die Filmkostüme von Barbara Baum“ werden die Arbeiten einer der renommiertesten Kostümbildnerinnen unseres Landes präsentiert.

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Filmkostüme und Materialien

Über 50 Filmkostüme gibt es hier im Original zu sehen. Die dafür verwandten Stoffe werden nicht nur vorgestellt, sondern für das haptische Erlebnis als entsprechende Textilproben zum Anfassen und Erfühlen bereitgestellt. Dazu kommen Zeichnungen und Materialien aus dem Arbeitsarchiv, die den Werdegang der Kostümentstehung nachvollziehbar machen – vom Budgetplan über Einkaufslisten bis hin zu Fotos von Anproben. So entsteht ein umfassender Blick auf die Arbeit eines Kostümbildners und das Schaffen von Barbara Baum.


HAUTNAH. Die Filmkostüme von Barbara Baum

Bis 10. März 2019
Ausstellung Deutsches Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt

www.hautnah.deutsches-filmmuseum.de