BTE: Bauchschmerzen bei Plattformen

Steffen Jost ©BTE

Rat zu vorsichtiger Order

Das BTE-Präsidium konstatiert unter der Leitung ihres BTE-Präsidenten Steffen Jost auf dem jüngsten Zusammentreffen Mitte September, dass „die Frühjahr/Sommer-Saison besser als im klimatisch schwierigen Vorjahr verlaufen sei. Berichtet wurde von leicht höheren Umsätzen, geringeren Abschriften, späteren Sale-Phasen und auch gezielterer (Vor)Order, was zu einem insgesamt niedrigeren Lagerdruck führte“. Allerdings seien die Umsätze des Vorjahres nicht durchweg erreicht oder übertroffen worden. Der Verband rät den Mitgliedern, auch für 2020 defensiv einzukaufen und sich Limite offen zu halten. Die Erfahrungen aus dem Frühjahr/Sommer 2019 zeigten, dass auch kurzfristig noch attraktive Ware verfügbar sei. Vom BTE-Präsidium kritisch bewertet wurde, „dass immer mehr Modehändler ihr Heil (zusätzlich) im Verkauf über Plattformen suchen. Zwei Beispielrechnungen machten klar, dass die Kosten solcher Transaktionen bei einer fast reinen Grenzkostenbetrachtung zwischen 48,9 und 54,3 Prozent liegen. Bei einer Vollkosten-Rechnung kann der Modeverkauf über Plattformen damit betriebswirtschaftlich kaum sinnvoll sein“. Einzig der Lagerabbau und die Liquiditätsgewinnung seien positiv zu sehen.

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„Sehr kritisch wird vom BTE-Präsidium bewertet, dass die Kunden-Daten beim Plattform-Vertrieb an Amazon & Co. gelangen. Schließlich ist bekannt, dass die Plattformen diese immer wieder nutzen, um dem Handel seine Kunden mit Rabatten abzuwerben“, heißt es weiter. Zudem kritisiert der Verband die zunehmende Verbreitung von FOC wird vom betroffenen Einzelhandel sehr kritisch gesehen. Besonders dann, wenn diesen unfaire Sonderöffnungszeiten (Sonntagsöffnungen) zugestanden würden. Namentlich werden in der Mitteilung Zweibrücken und die Schuhmeile Hauenstein sowie das geplante Schuh-FOC Schuhfachmarktzentrum Pirmasens genannt.

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