BTE-Studie: „Multikanalvertrieb, Erlebnis und innovatives Marketing“

Andreas Unger (Hutter & Unger), Prof. Dr. Siegfried Jacobs (BTE), Dr. Oliver Benner (Outfits24/Schuhe24) und Uwe Seibicke (hachmeister+partner) ©BTE

Ausblick auf das Jahr 2020

Der Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE) hat drei große Bereiche im ausgemacht, die im kommenden Jahr im Modehandel im Brennpunkt stehen werden. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie mit hachmeister+partner, Schuhe24/Outfits24 und Hutter & Unger, teilt der Handelsverband mit. Demnach gewinnt für immer mehr Modehäuser der Multikanalvertrieb an Bedeutung: Rund 25 Prozent der deutschen Fashion-Retailer verkaufen bereits über Online-Plattformen oder haben einen eigenen Webshop. „Dies ist im Branchenvergleich ein sehr hoher Wert. Und er steigt weiter an, da sich das stationäre Mode-Business derzeit schwertut und viele Unternehmen im dynamisch wachsenden Online-Handel einen Umsatzausgleich suchen“, sagt Prof. Siegfried Jacobs vom BTE. Zudem nehme die Bedeutung von Handelsunternehmen zu, die Online-Shops mit einer speziellen Sortimentsausrichtung betreiben, wie zum Beispiel Lodenfrey, Hemdenmeister, Engelhorn und der Übergrößen-Spezialist Schuhplus. Die Retourenquote der meisten Händler liegt laut Studie deutlich unter 50 Prozent und damit oft unter jener von großen Anbietern wie Otto, About You oder Zalando. Über 20 Prozent der Modehändler wollen ihren Online-Verkauf auf Marktplätzen forcieren, 31 Prozent prüfen zumindest einen Plattform-Vertrieb.

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Der zweite Bereich gilt Events und Unterhaltung: „Wir sehen immer mehr, dass Modehäuser auf Gastro und andere Service-Angebote setzen und ihre Kern-Sortimente um spannende Zusatzartikel ergänzen“, sagt Prof. Jacobs. Der dritte Bereich umfasst die Nutzung digitaler Marketingtools wie eigene Apps oder Posts auf den bekannten Plattformen. Bisher verwenden laut Studie nur 7 Prozent der Modehäuser in Deutschland automatisierte Marketing-Tools, etwa 40 Prozent wollen diese allerdings zeitnah einführen. 18 Prozent der Händler nutzen digitale Schaufenster, 21 Prozent YouTube und 84 Prozent Faceboook. „Die Marketingaktivitäten haben sich bei den Modehäusern deutlich verändert: Vor fünf Jahren lagen sehr hohe Ausgaben noch im Printbereich, die nun in großen Teilen in den Online-Bereich gewandert sind“, sagt Prof. Siegfried Jacobs. Neue Marketing-Instrumente wie die Kooperation mit Influencern werden bisher von 20 Prozent der Händler genutzt.

 

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v.l. Andreas Unger (Hutter & Unger), Prof. Dr. Siegfried Jacobs (BTE), Dr. Oliver Benner (Outfits24/Schuhe24) und Uwe Seibicke (hachmeister+partner)