Gamification im Einzelhandel – Take Four

Marilyns Trendradar

Technologien verändern die Gewohnheiten und das Verhalten von Menschen. ©Pixabay

Autorin: Marilyn Repp
Mittlerweile gibt es weltweit immer mehr Menschen, die nicht nur Computerspiele spielen, sondern damit auch Geld verdienen. In der Generation Z sind 80 Prozent regelmäßige Spielerinnen und Spieler digitaler Games. Sicher ist: Technologien verändern die Gewohnheiten und das Verhalten von Menschen – und im zweiten Schritt auch deren Erwartungen. Dies bedeutet für den Handel: Die junge Kundschaft erwartet heute digitale Erlebnisse und vor allem Unterhaltung. 

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Hier sind vier zentrale Bereiche und Beispiele, in denen Gamification im Einzelhandel eingesetzt werden kann: 

  1. Treueprogramme und Belohnungen Treueprogramme sind eine bewährte Methode, um Kundenbindung zu fördern. Durch Integration von Gamification-Elementen können Händler den Spaßfaktor erhöhen und Kunden dazu motivieren, mehr einzukaufen. Ein Beispiel ist der Quick-Commerce-Anbieter Flink, der Kunden im Online-Shop auf die Suche schickte: Wo ist der Schlüssel von Werbegesicht Joko Winterscheidt? Der war im Online-Shop zwischen den Produkten zu finden. Wer ihn fand, erhielt Rabatte und Belohnungen.
  2. Interaktive In-Store-Spiele Interaktive Spiele im Ladengeschäft können die Aufmerksamkeit der Kunden gewinnen und ein einzigartiges Einkaufserlebnis schaffen. Kundinnen und Kunden können beispielsweise über ihr Smartphone an einer virtuellen Schnitzeljagd teilnehmen, um Produkte zu finden und Belohnungen zu erhalten.

„Die zunehmende Abdeckung von 5G in Großstädten bietet auch Potenzial für VR- und AR-Anwendungen, die im Gedächtnis bleiben.”

Die Weinmarke 19 Crimes nutzte schon vor sechs Jahren Augmented Reality, um die auf der Weinflasche abgebildeten Personen zum Leben zu erwecken – ein beeindruckendes Erlebnis. Diese Personen erzählten dann Geschichten und ermutigten die Kundinnen und Kunden, alle 19 Flaschen zu sammeln.  

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  1. Soziale Medien und Wettbewerbe Die Kombination von Gamification und Social Media ist genial. Kundinnen und Kunden werden aufgefordert, Einkäufe oder ihre Store-Erfahrungen über soziale Medien zu teilen und an Wettbewerben teilzunehmen. Der chinesische Billighändler TEMU hat mit Glücksrad, Gewinnspielen und Rabatten in seiner App junge Menschen begeistert und wurde so zur Nummer eins der App-Downloads in Deutschland. Hier finden eine sehr enge Verzahnung und auch Auswertung der sozialen Medien statt.
  2. Personalisierte Einkaufserlebnisse Gamification kann auch in personalisierte Einkaufserlebnisse integriert werden. Kundenprofile und Empfehlungssysteme, die auf vergangenen Einkäufen und Vorlieben basieren, können eingesetzt werden, um Kundenbindung und Umsatz zu steigern. So erhalten die Kundinnen und Kunden Punkte oder Belohnungen, wenn sie Empfehlungen folgen oder neue Produkte ausprobieren.

Die zunehmende Abdeckung von 5G in Großstädten bietet auch Potenzial für VR- und AR-Anwendungen, die im Gedächtnis bleiben. Die Integration von spielerischen Elementen kann gerade junge Zielgruppen ansprechen, die mit Videospielen aufgewachsen sind. Mein Ratschlag: Experimentieren Sie mit Gamification und verpassen Sie nicht diesen Trend!

Marilyn Repp ©HDE

Zur Person

Raus aus der Komfortzone, rein in die Zukunft! Das ist Marilyn Repps Botschaft an mittelständische Unternehmen. Beim Handelsverband Deutschland ist sie stellvertretende Geschäftsführerin vom Mittelstand-Digital Zentrum Handel und unterstützt dort den Handel bei der digitalen Transformation. In ihrem Podcast „Zukunft des Einkaufens“ scannt sie die neuesten Trends und Innovationen der Branche. Marilyn Repp ist außerdem eine gefragte Speakerin und Autorin rund um das Thema Metaverse und Web3 im Handel.