Kambodscha: Sportmarken beuten aus

©Screenshot www.actionaid.org.

Studie

Einem neuen Bericht zufolge lassen globale Sportbekleidungsmarken kambodschanische Textilarbeiter immer noch unterhalb der Armutsgrenze für sich fertigen, klagt die Clean Clothes Campaign (CCL). Während der Preis für Turnschuhe gestiegen sei, seien die Löhne der kambodschanischen Arbeiter, die sie herstellten, gesunken, so dass sie weit unter der Armutsgrenze lebten, teilt die Organisation mit und beruft sich dabei auf einer neue Studie von ActionAid, Cambodian Alliance of Trade Unions, Coalition of Cambodian Apparel und Center for Alliance of Labor and Human Rights. Die Studie „Stitched under Strain“ sei eine alarmierende Anklage gegen eine globale Industrie, die die Gewinnmargen der Unternehmen über die Rechte der Arbeiter stellen dürfe, die ihre Kleidung herstellten.

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Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten fordern kambodschanische Textilarbeiter eine Erhöhung ihres Lohns, damit sie sich die Grundbedürfnisse des täglichen Bedarfs wie Essen, Miete und Bildung für ihre Kinder leisten können. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen die Dringlichkeit dieser Forderung. Mit dem Clean Clothes Campaign-Netzwerk verbundene Organisationen wie ActionAid und die kambodschanischen Organisationen CENTRAL, CATU und C.CAWDU fordern internationale Marken auf, dafür zu sorgen, dass kambodschanische Textilarbeiter in ihrer Lieferkette einen fairen Lohn erhalten, der sie auch tatsächlich vor der Armut bewahrt.

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Die Untersuchung ergab neue Belege dafür, dass Arbeiter, auch in Fabriken, die für große Marken wie Nike und Adidas produzieren, seit der Pandemie systemische Lohneinbußen sowie eine massive Verkürzung der Arbeitszeit erlitten hatten. 25 Prozent der befragten Arbeitnehmer mussten seit 2020 einen Rückgang des monatlichen Nettolohns (ohne Überstunden) hinnehmen. Unter Einbeziehung der Überstundenvergütung verdiente die Mehrheit der befragten Arbeitnehmer jetzt weniger als im Jahr 2020, bevor Covid-19 ausbrach. „Unsere Untersuchungen haben vernichtende Beweise dafür erbracht, dass Marken wie Nike und Adidas es versäumen, die Rechte der Arbeiter in Kambodscha zu wahren, die ihre Produkte herstellen. Schuhunternehmen wie Adidas und Nike erhöhen den Verkaufspreis von Schuhen deutlich über die Herstellungskosten hinaus, während die Arbeiter, die die Schuhe herstellen, extrem niedrige Löhne erhalten, sodass sie sich Grundbedürfnisse wie Nahrung und Unterkunft nicht leisten können“, wettert Michelle Higelin, Geschäftsführerin bei ActionAid Australia.