KI: Gekommen, um zu bleiben

Kommentar

©Vitali Diller

Autor: Maximilian Fuchs
Wir erleben aktuell eine Zeitenwende, denn künstliche Intelligenz ist im täglichen Leben angekommen. Vielleicht noch nicht flächendeckend und überdeutlich präsent, doch bis zum Ende des Jahrzehnts sieht die Welt anders aus und viele Alltagsgegenstände und -beschäftigungen werden zumindest KI-gestützt sein.

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Möglicherweise haben Sie in den Office-Programmen von Microsoft bereits den neuen Assistenten „Copilot“ wahrgenommen. Der intelligente Dienst befindet sich seit Januar 2024 im Roll-out und wird bald zum festen Bestandteil von Outlook, Word, PowerPoint und den anderen Programmen. Das soll die Produktivität steigern und die Anwender von nervigen Routineaufgaben erlösen – Bye-bye, nervige Excel-Formeln. Der Assistent basiert auf der GPT4-Technologie von OpenAI. Das kalifornische Tech-Unternehmen wurde erst 2015 gegründet, heute zählt es zu den Top-Innovatoren im Bereich der künstlichen Intelligenz und plant nun auch, in die Hardware-Produktion einzusteigen. Doch auch in Europa und Deutschland ist Bewegung im Zukunftsfeld. Aus Frankreich kommt Mistral AI, gegründet im Mai 2023. In nur knapp sieben Monaten sammelte das Start-up fast 400 Millionen Euro in Finanzierungsrunden ein. Das deutsche Unternehmen ALEPH ALPHA folgt dem Credo „Wo KI auf Sinn trifft und Innovation den Weg weist“ und will von Heidelberg aus auf dem internationalen Parkett mitmischen. Auch in der Modebranche spielt KI eine zunehmend wichtige Rolle, vor allem in den Bereichen Analyse und Prognose, Design und Sales. Durch die großflächige Auswertung von Daten aus Social Media kann KI beispielsweise helfen, zukünftige Trends zu erkennen, und Designern helfen, entsprechende Verbraucherpräferenzen zu identifizieren und zu berücksichtigen. Darüber hinaus hat die Integration von KI in die künstlerische Lehre an Hochschulen begonnen. An der Hochschule Trier wurde ein Lehrstuhl für den Bereich KI im Fachbereich Gestaltung etabliert, um die Möglichkeiten von Digitalisierung und KI in der Mode zu erforschen. Diese Initiative zielt darauf ab, die Verbindung zwischen Technologie, Gesellschaft und Gestaltung zu stärken​​. Ebenso wird der E-Commerce massiv von den technischen Möglichkeiten profitieren. amazon testet in den USA gerade seinen Shopping-KI-Assistenten „Rufus“ in der Betaversion. Wie Rufus arbeitet, erklärt amazon am Beispiel eines Schuhkaufs: So kann der Kunde schon zu Beginn seiner Recherche Unterstützung erbeten, spezifische Vergleiche anfordern und auch konkrete Fragen zu einem bestimmten Produkt stellen. Verbraucher, die an der Beta teilnehmen, können Rufus in der amazon-App nutzen, indem diese ihre Fragen in der Suchleiste eingeben. Der KI-Assistent präsentiert dann Antworten und Empfehlungen, die auf relevanten Informationen aus dem amazon-Katalog und dem Internet basieren.

Künstliche Intelligenz bietet uns viele Gestaltungsmöglichkeiten, Chancen, aber auch Abgründe. Es bleibt die Frage, wie sich der Mensch in dieser hoch technisierten Welt verhält und zurechtfindet. Womöglich kann KI auch dazu beitragen, dass die Welt ein Stück friedlicher wird. Bei all den Konfliktherden, denen wir gerade gegenüberstehen, eine schöne Vorstellung.

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