
Autorin: Tays Jennifer Köper-KelemenBillige Fast-Fashion-Ware, schnell wechselnde Trendlooks, 24/7-Verfügbarkeit – in der heutigen Zeit stellt sich unweigerlich die Frage nach dem eigentlichen Sinn und Wert von Mode. Es ist ein bereits viel kommentiertes Thema: Während in vergangenen Dekaden Mode mehr noch als Ausdruck von Meinung und gesellschaftlicher Gruppenzugehörigkeit wahrgenommen wurde, so scheint sich dies in die digitalisierte Gegenwart hinein verlaufen zu haben, Konsum und Austauschbarkeit sind im kollektiven Eindruck sehr viel präsenter geworden. Doch ist Mode als Statement wirklich ganz und gar untergegangen und spielt keine Rolle mehr? Nein.
Angesichts der weltweiten Krisenlage und aktuellen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten unter US-Präsident Trump macht sich genau betrachtet eine echte Renaissance bemerkbar. Als prominentes Beispiel darf wohl ein T-Shirt von US-Designer Connor Ives mit der Aufschrift „Protect the Dolls“ gelten, das zurzeit als Statement gegen Trans-Feindlichkeit sowohl von Normalsterblichen als auch international gefeierten Stars wie Tilda Swinton getragen wird. Zudem hat die diesjährige Met Gala eindrücklich daran erinnert, dass Mode auch Statement bedeuten kann. Die jüngst vergangene New Yorker Benefiz-Veranstaltung für das Metropolitan Museum of Art lud unter dem Dresscode „Tailored for you“ zum viel beachteten Fashion Event, das zur Eröffnung der neuen Modeausstellung „Superfine: Tailoring Black Style“ stattfand, und zollte damit der Bedeutung von Mode als Ausdrucksmittel Schwarzer Identität Anerkennung.