Handelsverbände kritisieren „Corona-Notbremse“

Rolf Pangels ©BTE

„Einkaufen im Einzelhandel weitgehend risikolos“

Das beschlossene neue Infektionsschutzgesetz mit der bundesweiten „Corona-Notbremse“ beschere dem stationären Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel die dritte Katastrophen-Saison in Folge. Das Click & Collect sei für die überwiegende Mehrzahl der Modehäuser, Schuh- und Lederwarengeschäfte keine wirkliche Hilfe, da die damit erzielten Umsätze in der Regel nicht einmal die Kosten der Ladenöffnung deckten, wettern die Handelsverbände BTE, BDSE und BLE in einer gemeinsamen Mitteilung. „Der stationäre Fashionhandel braucht jetzt vielmehr zeitnah Schritte in Richtung einer weitgehenden Öffnung, damit die Unternehmen überleben können. Andernfalls werden auch viele Cities endgültig zu Geisterstädten“, sagt BTE-Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels.

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Unverständlich sei der Shutdown für BTE, BDSE und BLE, da das Einkaufen im Einzelhandel weitgehend risikolos sei. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen vom Robert-Koch-Institut (RKI) und der Technischen Universität (TU) Berlin belegten, dass das Shopping mit Maske und einer Begrenzung auf eine Person pro 10 qm Verkaufsfläche kaum Ansteckungsgefahren berge. Überdies seien die realen Ansteckungsrisiken speziell im Mode, Schuh- und Lederwarenhandel noch geringer als in den Studien errechnet, da nach Recherchen von BTE, BDSE und BLE die Forscher von RKI und TU bei ihren Modellen zum situationsbedingten R-Wert im Nonfood-Fachhandel von einer Einkaufsdauer von zwei Stunden ausgegangen seien. Gemäß einer aktuellen Umfrage der drei Fachverbände habe die Besuchsdauer der Kunden zuletzt aber in der Regel nur zwischen 30 und 60 Minuten gelegen. „Der stationäre Fachhandel darf nicht weiterhin als Bauernopfer dienen, weil die Politik die wahren Treiber der Pandemie nicht fassen kann oder will!“, fordert Pangels