Schuhhandel: Krisenjahr 2021

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BTE

Das vergangene Jahr war das zweite Jahr, in dem der stationäre Schuhhandel unter der Pandemie und den Corona-Maßnahmen kräftig gelitten habe, meldet der Kölner Handelsverband anlässlich der SHOES Düsseldorf (6. bis 8. März 2022). Auf der Messe hält der BTE traditionell seine Jahrespressekonferenz für den Schuhhandel ab. „Seit dem Ausbruch der Pandemie waren die meisten Schuhgeschäfte bis heute an rund der Hälfte aller möglichen Verkaufstage zwangsgeschlossen oder Einschränkungen wie der 2G-Regel unterworfen“, betont der Verband. Dies hat kräftige Spuren bei Umsatz und Ertrag hinterlassen. Nach ersten Schätzungen des BTE, der Ende 2021 mit dem Handelsverband Schuhe (BDSE) fusionierte, verlor der Schuhfachhandel im vergangenen Jahr rund 3 Prozent Umsatz. Damit liegen die Schuhgeschäfte im Durchschnitt rund 25 Prozent unter den Umsätzen, die sie in Vor-Corona-Zeiten erzielt hatten. Mit 1,6 Milliarden Euro dürfte das Marktvolumen mit Schuhen dank gestiegener Online-Verkäufe in etwa auf dem Niveau des Jahres 2020 geblieben sein und damit 13 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019.

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Die Online-Umsätze der Schuhhäuser, die auch digital verkaufen, verzeichneten hier zwar ein Umsatzplus, das reichte aber nicht, den stationären Rückgang zu kompensieren. Zwei Drittel der Schuhhändler ereichen einen Online-Umsatzanteil von unter 10 Prozent vom Gesamtumsatz. Dabei handelt es sich um Verkäufe über Plattformen, den eigenen Webshop oder Social Media-Verkaufsaktivitäten. Die digitalen Umsätze mit Schuhen inklusive Online-Pure Player stiegen insgesamt um 12 bis 15 Prozent. Die Marktanteile haben sich weiter zugunsten des Online-Handels verschoben. Der Verband geht davon aus, dass nach knapp 35 Prozent im Jahr 2020 der Online-Anteil dieser auf aktuell 40 Prozent gewachsen ist.

„Insgesamt verlief das letzte Jahr je nach Betriebsform und Standort sehr unterschiedlich. Entsprechend ist die Spreizung der Umsatzentwicklung sehr groß. Kleine inhabergeführte Fachgeschäfte mit traditionell starker Kundenbindung kamen meist besser durch das Jahr als so mancher größerer Filialist, der in Shopping-Zentren oder in Normalzeiten hoch frequentierten Haupteinkaufslagen der Metropolen vertreten ist“, bilanziert der Verband. Den Einkaufszentren und den Highstreets fehlten oftmals die Kunden aus dem weiteren Umland sowie Touristen und Messebesucher aus dem Ausland. Kleine Standorte konnten dagegen davon profitieren, dass viele Menschen im Homeoffice arbeiteten und sie ihren Einkaufsradius deutlich einschränkten.